"Grausam und sadistisch": Mehr als 300 Hunde aus Kampfring gerettet!
Columbia - In dem US-amerikanischen Bundesstaat South Carolina wurden nach einer Razzia mehr als 300 Hunde aus einem Kampfring gerettet und über 20 Menschen verhaftet.
Wie das Justizministerium am Montag in einer Mitteilung bekannt gab, stoppten mehr als 60 Bundes- und Polizeibeamte am Samstag (Ortszeit) einen Hundekampf in Richland County, in der Nähe der Stadt Columbia.
Anschließend durchsuchten die Beamten am Sonntag die nahegelegenen Grundstücke, auf denen sich "bekannte Hundekampfzwinger" befanden oder solche, die "mit Hundekämpfen in Verbindung gebracht wurden".
Insgesamt wurden bei der Razzia nach Angaben der Behörden 305 Hunde gerettet, von denen mindestens 275 Opfer von Hundekämpfen waren. Außerdem verhaftete die Polizei 20 Personen, die bereits wegen Tierquälerei und Hundekämpfen angeklagt wurden.
Weiterhin hieß es in der Mitteilung, man habe außer den Tieren noch etwa 30 Schusswaffen, 40.000 Dollar Bargeld und weitere handfeste Beweise für Hundekämpfe gefunden.
"Die Operation war vermutlich die größte Zerschlagung eines Hundekampfes in der Geschichte South Carolinas", so das Justizministerium.
Einige der geretteten Hunde hatten offene Wunden und Knochenbrüche
Die Organisationen "Humane Society of the United States" und "Bark Nation" unterstützten die Beamten bei der Rettung und Versorgung der Hunde.
Die Tiere seien im Freien an kurze schwere Leinen angekettet und ohne richtigen Unterstand gehalten worden, so die Humane Society in ihrer Mitteilung. Fast alle seien stark unterernährt und hätten trotz des sonnigen, heißen Wetters keinen Zugang zu Wasser und Futter gehabt.
Die Organisation fügte hinzu, dass einige der Hunde auch "schwere Narben sowie eiternde offene Wunden, Risswunden und Abszesse" aufwiesen. Eine Reihe von Hunden schien zudem Knochenbrüche erlitten zu haben, die nicht richtig verheilt waren - ein junger Rüde hatte ein offensichtlich gebrochenes Bein mit infizierten Einstichwunden.
"Selbst nach den vielen Jahren, in denen wir uns für den Schutz von Hunden vor der kalkulierten Brutalität von Hundekämpfen einsetzen, sind unsere Einsatzkräfte immer noch beeindruckt von der Widerstandsfähigkeit dieser Hunde, die unvorstellbare Grausamkeiten erlitten haben", sagte Kitty Block, Präsidentin und CEO der Humane Society.
Hunde, die sich weigerten, wurden womöglich brutal getötet
Auf einem der Grundstücke fanden die Retter gespenstische Szenen vor: Neben einem leeren Halsband, das noch an einer schweren Kette befestigt war, entdeckten sie eine Lache geronnenen Blutes.
Etwas weiter lag ein leeres rosafarbenes Halsband, das an einem ausgefransten Seil befestigt war, welches an einem Baum hing. Und schließlich fanden sie eine große Batterie, an der Drähte und Klammern befestigt waren.
"Wir können nicht wissen, wie diese Gegenstände verwendet wurden, bis die Ermittlungen der Bundesbehörden abgeschlossen sind, aber in der Vergangenheit wurden diese Art von Gegenständen von Hundekämpfern verwendet, um Hunde zu töten, die sich weigerten zu kämpfen" so Humane Society.
US-Staatsanwalt Adair F. Boroughs stellte klar: "Hunde zu zwingen, zum Vergnügen anderer zu kämpfen, oft bis zum Tod, ist nicht nur ein Bundesverbrechen, es ist auch grausam, sadistisch und kann einen Zufluchtsort für andere illegale Aktivitäten mit Drogen und Schusswaffen schaffen."
Nach dem amerikanischen Tierschutzgesetz kann jeder, der mit Hunden kämpft oder für Kämpfe bestimmte Hunde besitzt, trainiert, verkauft, kauft, liefert, empfängt oder transportiert, mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft werden.
Die Hunde werden derzeit von Mitarbeitern der Humane Society an einem unbekannten Ort gepflegt.
Titelfoto: Meredith Lee/The HSUS