Frau rettet ausgesetzten Hund in Ukraine: Was sie dann über ihn erfährt, macht alles noch schlimmer
Charkiw (Ukraine) - Einsam und verlassen saß er da. Mitten in der kriegsgebeutelten Ukraine hatten seine Besitzer den Hund in Charkiw an einer Bushaltestelle zurückgelassen. Halsband und Leine verrieten sofort, dass das Tier einmal jemandem gehört hatte. Zum Glück fand eine Frau der Tierschutzorganisation "Peta Deutschland" den armen Rüden.
Schnell brachte sie ihn zu "Animal Rescue Kharkiv", einer Tierklinik, die maßgeblich von Peta unterstützt wird. Was die Ärzte dort herausfanden, machte alles noch schlimmer.
Denn Nick, wie ihn das Team heute nennt, litt unter Blasensteinen, die ihm höllische Schmerzen bereiteten. Zum Glück kam die Hilfe nicht zu spät, sodass die Tierärzte noch rechtzeitig eingreifen konnten.
"Nick wäre qualvoll in Charkiw gestorben, wenn er nicht gerettet und operiert worden wäre", sagt Daniel Cox (47) von Peta am Mittwochnachmittag im Exklusiv-Interview mit TAG24.
Cox, der auch direkt in der Ukraine aktiv ist, berichtet außerdem, dass der Spaniel mittlerweile über den Berg ist. Doch was ist mit den Besitzern des Hundes?
Noch unklar, was aus Rüde Nick wird
Da Nick nicht gechippt war und auf typische Weise ausgesetzt wurde, geht der 47-Jährige nicht davon aus, dass seine Besitzer ihn zurückhaben wollen. Dennoch überrascht er mit einer Statistik.
Demnach konnte Peta in der Ukraine bisher rund 60 Prozent der aufgefundenen Hunde wieder mit ihren Besitzern zusammenführen. Oft seien die Trennungen nämlich doch nicht freiwillig erfolgt, vor allen Dingen wegen der gefährlichen Lage im Land, so Cox.
Peta Deutschland hat nach eigenen Angaben bisher mehr als 11.000 Tiere in der Ukraine gerettet.
"Zudem unterstützen wir lokale Tierschützer:innen und ihre Vereine dabei, den Tieren im Land zu helfen. Darüber hinaus liefern wir große Mengen Tiernahrung in die Ukraine. Wir bauen Partnerprojekte auf – denn zusammen sind wir stark für Tiere", so die Organisation auf ihrer Website.
Bleibt die Frage, wie es mit Nick weitergeht. Da will sich Daniel Cox noch nicht festlegen. Ob der Hund innerhalb der Ukraine oder ins Ausland in eine neue Familie vermittelt wird, ist derzeit offen. Immerhin: Die Prognose für die Fellnase ist gut.
Titelfoto: Peta Deutschland