Frau holt jungen Vierbeiner vom Hundefriseur ab: Kurz darauf lässt sie ihn verstört einschläfern
Ayrshire (Schottland) - Ein Frauchen aus Schottland ist noch immer am Boden zerstört: Lisa O'Neill (37) musste ihren geliebten Vierbeiner Harry einschläfern lassen, nachdem dieser beim Hundefriseur gewesen war.
Obwohl sich das tragische Unglück bereits im Mai 2021 ereignete, lässt es die 37-Jährige bis heute nicht los, wie aktuell der Mirror berichtet. Grund sind die Umstände, unter denen der nur acht Monate alte Rüde seinerzeit sterben musste.
O'Neill sagte: "Ich hatte ein bisschen recherchiert, und der Hundefriseur, zu dem ich ihn gebracht habe, hatte 30 Jahre Erfahrung, hatte Preise gewonnen, also hatte ich absolut keine Bedenken, ihn dorthin zu bringen."
Was die Britin damals nicht kannte, waren "Trockenboxen", die in Schottland durchaus erlaubt sind. Um die Tiere nach einer Dusche schnell wieder trocken zu bekommen, werden sie in eine solche Box gesteckt, die dann erhitzt wird.
Das Frauchen kannte den Hundefriseur im Mai 2021 bereits eine Weile, war mit Harry schon öfter bei ihm gewesen.
Über den ersten Besuch bei dem Dienstleister sagte O'Neill: "Als ich ihn zurückbekam, sah er gut aus, er roch herrlich, er wollte unbedingt etwas trinken, aber ich dachte, das sei nach dem Trocknen ganz natürlich."
Schottische Regierung nimmt Stellung
Stattdessen war dem armen Hund die ganze Prozedur bereits beim ersten Mal vermutlich schlecht bekommen. Am 6. Mai 2021 brach die Fellnase schließlich nach einem weiteren Besuch beim Hundefriseur zusammen.
"Es stellte sich heraus, dass er in eine beheizte Trockenbox gelegt und der Timer auf 30 Minuten eingestellt worden war", so O'Neill. Sie sei dann mit dem erschöpften Hund zu einer Tierärztin in Glasgow gefahren.
Dort habe ihr die Medizinerin erklärt, dass die Trockenboxen Todesfallen seien. Harry habe einen Hitzschlag erlitten, von dem er sich nicht mehr erholen würde. Am 8. Mai wurde der Hund nach letzten Rettungsversuchen eingeschläfert.
Lisa O'Neill hat unterdessen eine Petition gestartet, um die schottische Regierung dazu zu bewegen, Hundefriseure besser zu regulieren.
Dagegen gibt es jedoch Widerstand. Die schottische Tierschutzorganisation SPCA teilte mit, dass Harry in Wahrheit nicht an einem Hitzschlag gestorben sei, wie eine Obduktion ergeben habe. Man solle jedoch sehr wachsam sein, wenn das eigene Haustier beim Hundefriseur sei, da es dort für Vierbeiner sehr stressig sein könne.
Sogar die schottische Regierung nahm Stellung. Ein Sprecher sagte: "Wir setzen uns dafür ein, hohe Tierschutzstandards für Haustiere in Schottland zu gewährleisten. Es ist eine Straftat für Tierpfleger, ihnen unnötiges Leid zuzufügen - und wir haben kürzlich die maximal verfügbaren Strafen auf fünf Jahre Haft und eine unbegrenzte Geldstrafe erhöht."
Woran Harry am Ende gestorben ist, bleibt ein Rätsel. Dennoch sollten Besitzer gewarnt sein. Ein Besuch beim Hundefriseur kann manchen Vierbeinern offenbar ganz schön zusetzen.
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