Frau gibt gestresstem Hund THC-Gummies, doch dann kippt die Situation

Michigan (USA) - Im US-Bundesstaat Michigan war eine Hundehalterin der Meinung, es sei eine gute Idee, ihrem Rottweiler Gummibärchen zu geben, die Cannabis enthielten. Damit wollte sie ihren Hund beruhigen, doch offenbar erzeugten die Drogen den gegenteiligen Effekt, was die Frau aus erster Hand zu spüren bekam.

Der aus Cannabis gewonnene Wirkstoff THC wirkt im Gegensatz zu CBD oft nicht beruhigend, sondern kann bei Tieren Aggressionen hervorrufen und diese verstärken. (Symbolfoto)
Der aus Cannabis gewonnene Wirkstoff THC wirkt im Gegensatz zu CBD oft nicht beruhigend, sondern kann bei Tieren Aggressionen hervorrufen und diese verstärken. (Symbolfoto)  © 123RF/cannabispics

Wie die Zeitung New York Post berichtet, machten Herrchen und Frauchen des zweijährigen Rottweilers Blau gerade eine Scheidung durch, die den Hund sehr gestresst habe.

Anstatt zu herkömmlichen Mitteln zu greifen - etwa langen Spaziergängen in der Natur, einer Schleckmatte oder ähnlichen Beschäftigungsspielzeugen für Hunde, die sich stimulierend und auslastend auswirken - beschloss die Frau, ihrem Hund THC-Gummibärchen zu geben, die ihr Vater für den gestressten Blau mitgebracht hatte.

Allerdings schien dies nicht mit einem Tierarzt abgesprochen gewesen zu sein: Als die Hundebesitzerin zur Toilette ging und Blau ihr folgte, kippte die Situation plötzlich.

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Ihr Hund habe sie "aus dem Nichts" angegriffen und "vom Sitz gerissen". Eine Stunde lang habe die Frau mit dem rund 40 Kilogramm schweren Rottweiler gekämpft, ehe sie sich mit schweren Bisswunden ins Schlafzimmer retten konnte.

Während Blau im Haus umherlief, wählte sie hinter verschlossener Tür den Notruf. Als Rettungskräfte und Tierschutzbeamte ankamen, hatte sich das Tier allerdings wieder beruhigt.

Nach Beißattacke auf seine Halterin: Blau nicht länger aggressiv

Auf die Rettungskräfte und die Tierschützer reagierte Rottweiler Blau keineswegs mit Aggressionen. (Symbolfoto)
Auf die Rettungskräfte und die Tierschützer reagierte Rottweiler Blau keineswegs mit Aggressionen. (Symbolfoto)  © 123RF/daromir

Die Rettungskräfte beschrieben den Rottweiler als "beherrscht, nicht bellend oder knurrend". Als sie versuchten, das Tier einzufangen, griff dieses nicht an, sondern versuchte zu flüchten.

Blau konnte jedoch zügig in eine Ecke getrieben und gesichert werden. "Der Hund verhielt sich zu keinem Zeitpunkt aggressiv oder bellte uns an", erklärte die Tierschutzbeamtin Melissa FitzGerald, die mit ihrem Partner vor Ort war.

Allerdings befand sich Blaus Besitzerin in einer schlimmen Verfassung: "Ich habe gesehen, wie das Opfer blutüberströmt mit dem Gesicht nach oben auf dem Bett lag", sagte FitzGerald.

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Sie fügte hinzu: "Das Zimmer war halbdunkel, aber ich konnte eine extreme Menge Blut auf dem Bett sowie an den Wänden und am Boden sehen. Das Opfer sagte, sie könne nicht aufstehen."

Blaus Halterin wurde in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht und dort notoperiert.

Bei dem Angriff hätte sie beinahe ihren rechten Arm verloren, aber die Ärzte konnten ihn retten - obwohl "vom Bereich zwischen ihrer Schulter und ihrem Ellenbogen nicht mehr viel übrig ist", so Verwandte der Frau.

Ehemann von Blaus Halterin will Hund erschießen

Weil Blaus Besitzer den Stress des Tieres mit Drogen behandeln wollten, musste der Hund eingeschläfert werden. (Symbolfoto)
Weil Blaus Besitzer den Stress des Tieres mit Drogen behandeln wollten, musste der Hund eingeschläfert werden. (Symbolfoto)  © 123RF/kumarjatinder

Der Vater von Blaus Halterin erklärte, er habe nur nach einer Lösung gesucht, um den gestressten Hund zu beruhigen. Dieser war bereits bei einem Tierarztbesuch im März aufgefallen, bellte und versuchte nach den Mitarbeitern der Praxis zu schnappen.

Nach dem durch Drogen ausgelösten Beißvorfall suchten andere Familienmitglieder der Frau nach extremeren Lösungsmethoden für Blau, die vor allem dessen Tötung beinhalteten.

Auch der (Noch-)Ehemann von Blaus Halterin meldete sich - zunächst wollte er Blau "retten", ihn aus dem Tierheim holen und rehabilitieren - später gab er an, den Hund "mitnehmen und erschießen" zu wollen.

Blau kam nach dem Angriff auf seine Halterin ins Tierheim. Ob er dort verhaltensauffällig war, ist unklar. Sein Frauchen und dessen Eltern besuchten ihn am 16. Oktober ein letztes Mal, "um sich zu verabschieden".

Der zweijährige Rottweiler wurde am nächsten Tag "zum Tierarzt gebracht und auf humane Weise eingeschläfert".

Titelfoto: Bildmontage: 123RF/cannabispics, 123RF/daromir

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