Er wuchs in schlimmen Verhältnissen auf: Jetzt sucht Hund Bastian jede Menge Liebe
Neuhausen/Spree - Bastian (5) ist ein kräftiger aber dennoch lieber Mittelasiatischer Owtscharka-Mix Rüde, der weiß, was er will: seine Liebsten beschützen. Obwohl er bereits viel durchmachen musste, hat er sich sein loyales und freundliches Wesen gegenüber seinen Herzensmenschen behalten.
Basti ist ein unbestechlicher Wächter auf dem Hof und ein toller Familienhund, der nach Angaben des Tierheims in Neuhausen/Spree bereits "richtig die Hölle hinter sich" habe.
Er kam Anfang 2018 unter einem schlechten Stern zur Welt - bei einer illegalen Vermehrerin. Dort musste er als Zuchtrüde in einem "dunklen Bretterverschlag", der hinter zwei Türen lag, ein nicht artgerechtes Leben ohne Auslauf führen.
Es gab kein regelmäßiges Fressen. Nur ab und an gab es mal eine Portion Futter. Allein und ohne jegliche Liebe zu Erfahren, musste er dort in absoluter Isolation überleben.
Erst als er etwas über ein Jahr alt war, Mitte 2019, wurden er und die anderen Hunde befreit. Die Zeit in der "Hölle" hatte größere Spuren hinterlassen.
"Anfangs konnte er einem Menschen nicht mal ansehen", schreibt das Tierheim auf seiner Webseite. Doch das war einmal, denn heute ist er ein "Riesenbaby", wie seine Hundepfleger gern sagen.
Die liebe Fellnase ist im Tierheim ein gestandener Herdenschutzhund geworden, der Grund, Boden und Rudel beschützt.
Bastian sucht seit vier Jahren ein Zuhause
Er wird als ruhiger, entspannter Hund beschrieben, der kein Kläffer ist. Basti geht gern und entspannt Gassi und freut sich über Zuwendung und Kuscheleinheiten.
Sein Territorium läuft er wohl täglich des Öfteren ab. Wenn er mal nicht das Heim hütet, lebt er eher zurückgezogen und schläft viel.
In seinem rassentypischen Auftreten liegt auch das Problem, warum er bis heute nicht das perfekte Zuhause gefunden hat. Denn um sein Zuhause und seine Familie zu beschützen, würde er keine halben Sachen machen.
Die künftigen Besitzer müssen daher wissen, wie man mit einem Herdenschutzhund umgeht und was er braucht. Eines muss vorweggenommen werden: Hunde sind nicht grundlos aggressiv. Im Fall von Basti liegt es daran, dass er sich sehr an seine Bezugspersonen bindet und zudem auch ein absoluter Schutz und Wachhund ist.
Basti geht seiner Aufgabe als Herdenschutzhund gewissenhaft nach, was auch heißt, dass Besuch, also Nicht-Rudelmitglieder nicht willkommen sind. "Er würde keinen aufs Grundstück lassen", schreiben die Tierpfleger dazu.
Gäste, nein Danke! - So geht es trotzdem mit Hirte Basti
Um Gäste zu empfangen, bräuchte der hübsche Kerl daher einen geschlossenen Rückzugsort, damit er währenddessen dort warten kann, bis die vermeintlichen "Feinde" den Rückzug antreten und sein Zuhause verlassen.
Auch an der Leine weiß er, wer zu seinem engsten Kreis gehört und wer nicht. Er differenziere Menschen sehr genau, wissen seine Betreuer und jetzigen Futtergeber. Daher geht er aus Sicherheitsgründen nur mit Maulkorb spazieren.
Die Fellnase kann aber auch neue Personen ins Herz schließen, wenn er diese regelmäßig in seinem Tempo kennenlernen darf, um das "neue" Rudelmitglied akzeptieren zu können.
Ansonsten ist er gut sozialisiert. Bei anderen Artgenossen zeige er sich freundlich. Befindet er sich auf neutralem Boden, kommt sogar seine verspielte Seite zum Vorschein.
Der loyale Rüde wünscht sich einfühlsame und geduldige Halter
Auch wenn er bisher mit anderen Artgenossen gut klarkam, wird Bastian trotzdem nur als Einzelhund abgegeben. Der Grund: seine lange Isolation. Das hatte auch zur Folge, dass er sehr futterneidisch reagiert.
Das Tierheim wünscht sich erfahrene Halter, die ein gut eingezäuntes Gelände oder Hof besitzen, indem Basti seinen Aufgaben nachgehen könne.
Der Rüde ist sehr anspruchslos, eine isolierte Schutzhütte oder Nebengelass würden dem 70 Zentimeter großen Riesenbaby völlig ausreichen.
Möchtest Du Basti (SH198/19) adoptieren oder zumindest sein Pate werden? Dann melde Dich telefonisch oder per E-Mail beim Tierschutzligadorf in Neuhausen/Spree.
Titelfoto: Tierschutzliga Stiftung Tier und Natur