Er hatte nicht mal mehr Kraft, seinen Kopf zu heben: Familie rettet Hund in letzter Sekunde
Cape York (Australien) - Es war wohl göttliche Fügung, dass ein kleines Mädchen aus Australien auf einer Landstraße auf einen Streuner aufmerksam wurde und seine Eltern dazu drängte, den Hund mitzunehmen, denn der Vierbeiner war dabei zu sterben.
Die Familie aus Cairns war unterwegs in den Urlaub nach Kap York gewesen, als die kleine Tochter das Tier zufällig aus dem Autofenster entdeckte. Der Hund, der später auf den Namen "Mango" getauft werden sollte, war in einem grausamen Zustand:
Abgesehen davon, dass er völlig abgemagert und dehydriert war, war er "kaum in der Lage", seinen Kopf zu heben, erinnert sich Dr. Sam Kovac, der den Vierbeiner später behandeln sollte. Der Hund hätte "das Leben eindeutig aufgeben" und "schrie vor Schmerzen, wenn er bewegt wurde".
Seine Rettung war für die Familie deshalb alles andere als leicht gewesen, vor allem, weil sie selbst mit zwei Kindern und ihren beiden eigenen Hunden im Auto unterwegs gewesen war.
"Aber sie hatten ein großes Herz genug, Mango aufzunehmen - ohne zu wissen, an welcher Infektionskrankheit er litt, sein Temperament oder seine Vorgeschichte", erklärt Kovac gegenüber Yahoo.
"Sie wussten nur, dass dieser Hund ihre Hilfe brauchte, und ohne sie würde er sterben."
Hund ist schwer verletzt und krank
Zunächst brachte die Familie den Streuner zu ihrem Camp am Strand, um ihn dort mit Liebe und Nahrung aufzupäppeln. Schnell wurde ihr aber bewusst, dass dies nicht ausreichte. Mango war dringend auf medizinische Hilfe angewiesen. Hilfe, die es am Kap York allerdings nicht gab.
Aus diesem Grund nahmen die Australier samt Kindern und Hunden die beschwerliche Reise zurück nach Cairns auf sich, um Mango dort zu einem Tierarzt zu bringen. Laut Google Maps legten sie dabei über 1000 Kilometer zurück und waren sicherlich mehr als zehn Stunden auf der Straße.
In der Tierklinik angekommen wurden gleich mehrere erschreckende Diagnosen gestellt: Zum einen hatte Mango vor seiner Rettung einen schweren Beckenbruch erlitten, der schreckliche Schmerzen verursacht haben muss.
Außerdem wies er eine Verletzung an seinem Ischiasnerv vor. Dr. Kovac vermutet, dass der Bruch entweder durch den Tritt eines Pferdes oder einer Person, die Stiefel mit Stahlkappen trug, verursacht wurde.
Und damit nicht genug: Der Hund war von Mücken mit einer Herzwurm-Erkrankung infiziert worden, welche ein Blutgerinnsel verursachen kann.
Retter wollen Vierbeiner adoptieren
Mango musste sechs Wochen in einer Kiste verbringen, damit der Bruch des Beckens in Ruhe verheilen konnte. "Keine leichte Sache" für das Paar, das sich nebenbei auch noch um seine Kinder und die eigenen Haustiere kümmern musste. Dennoch erklärte sich die Familie sofort bereit, "alles Notwendige zu tun, um zu helfen".
Mittlerweile geht es dem geretteten Hund deutlich besser. Er nahm an Gewicht zu und begann mit der Familie zu interagieren. Wenn alles klappt, wollen die Australier den Vierbeiner offiziell adoptieren.
Titelfoto: Screenshot/Instagram/southerncrossvetclinic