Ehemaliger Straßenhund hat Angst, Haus zu betreten
Houston (Texas/USA) - Es zerreißt einem das Herz: Ein kleiner Hund steht vor einer Haustür. Immer und immer wieder ruft ihn sein Frauchen, doch er traut sich einfach nicht, die Schwelle zu überschreiten.
"Komm rein, Kumpel! Du bist ein Haushund", ruft seine Pflegemutter Samantha Zimmer zum wiederholten Male, während sich der Pitbull-Mix unsicher umsieht.
Immer wieder hebt er seine Vorderpfote, um diese nur Sekunden später wieder zurückzuziehen.
Dann setzt er sich vor die Tür und lässt den Kopf hängen.
"Boomer. Wir werden dir zeigen, wie ein schönes Leben aussehen kann. Du musst uns nur vertrauen", betitelte Zimmer das Video, welches sie auf ihrem TikTok-Account "streetlifetothesweetlife" veröffentlichte.
Mittlerweile wurde es bereits knapp 40 Millionen Mal angesehen, und die Nutzer in den Kommentaren sind untröstlich. Was ist diesem armen Hund nur passiert, dass er heute eine solche Angst hat?
In einem Interview mit dem amerikanischen Tiermagazin The Dodo verriet die Pflegerin, dass sie vergangenen Monat auf ein Rudel Streuner aufmerksam gemacht wurde, welches sie aufgrund des Schneesturms ins Texas (TAG24 berichtete) nicht sich selbst überlassen konnte.
"Wir haben an diesem Tag drei Hunde aus diesem Rudel bekommen, [und] Boomer war einer von ihnen."
"Es scheint, als wäre Hund Boomer noch nie in ein Haus gelassen worden."
Schnell wurde deutlich, dass der kleine Streuner bisher kein leichtes Leben gehabt hatte.
Bei einem Tierarzt wurde er positiv auf Herzwürmer getestet, ein unbehandelter Bruch seines Beines wurde festgestellt, und es schien, als wurde er irgendwann einmal mit einem Luftdruckgewehr angeschossen.
Zimmers Herz brach in tausend Teile. Und es wurde nicht besser, als sie ihn mit zu sich nach Hause nehmen wollte und bemerkte, dass er sich nicht ins Innere traute.
"Es scheint, als wäre er noch nie in ein Haus gelassen worden", berichtete sie traurig.
Somit verbrachte die junge Pflegerin die vergangenen Wochen damit, das Vertrauen des Pitbull-Mixes zu gewinnen und ihm immer wieder zu verdeutlichen, dass er in der Wohnung erwünscht ist.
Vor dem kleinen Streuner liegt noch ein langer, steiniger Weg, doch er geht ihn Tag für Tag ein kleines Stückchen weiter.
Titelfoto: Collage: TikTok/Screenshot/streetlifetothesweetlife