Dieser Stoff kann für Hunde tödlich sein, wie Jörg Wontorra schmerzlich erfahren musste
Berlin - Was für den Menschen ungefährlich ist und für Diabetiker sogar eine große Erleichterung darstellt, kann für den besten Freund des Menschen sogar tödlich sein: der Zuckerersatzstoff Xylit!
Die aktion tier - menschen für tiere e. V. warnt vor dem Zuckeraustauschstoff, der auch unter dem Namen Xylitol bekannt ist.
Bei Hunden sorgt Xylit für eine verstärkte Insulinausschüttung, was dazu führt, dass der Zuckergehalt im Blut sinkt und das Tier innerhalb von 30 bis 60 Minuten massiv unterzuckert, wie Tierärztin Dr. Tina Hölscher berichtet.
Je nach aufgenommener Dosis kann eine Xylit-Vergiftung bei Hunden zu Krämpfen, Leberversagen, Koma und sogar zum Tod führen. Schon ein bis drei zuckerfreie Kaugummis können je nach Xylit-Gehalt für eine mittelgroße Fellnase tödlich sein.
Das musste im vergangenen August auch Jörg Wontorra (72) schmerzlich erfahren, denn seine Labrador-Hündin starb an einer Xylitol-Vergiftung.
Der Fernsehmoderator ging dabei von einer vorsätzlichen Tat aus, da er vermutete, dass ein vergifteter Köder in einem Gebüsch vor seinem Haus platziert worden sei.
Jörg Wontorras Labrador-Hündin Cavalli an Xylitol-Vergiftung gestorben
Cavalli, so der Name der elf Jahre alten Hunde-Dame, soll damals 120 Gramm des Gifts zu sich genommen haben.
Bereits ab einer Menge von 0,1 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht des Hundes sollte ein Tierarzt aufgesucht und eine Entgiftung eingeleitet werden. Dabei sei es wichtig, das Tier zum Erbrechen zu bringen, damit eine möglichst große Menge des aufgenommenen Giftstoffs auf einmal ausgeschieden werden kann.
Hundebesitzer sollten also darauf Acht geben, dass ihre Vierbeiner nicht nur keine Schokolade oder Weintrauben, sondern auch mit Xylit gesüßten Lebensmittel fressen.
Für Katzen ist der Zuckerersatzstoff, der auch Birkenzucker genannt wird, übrigens ungefährlich.
Die Samtpfoten reagieren erst bei deutlich höheren Dosen auf den Stoff mit Vergiftungserscheinungen und eine Einnahme dieser Größenordnung ist eher unwahrscheinlich.
Titelfoto: 123RF/Igor Daniel