Bürohunde: Endlich mal ein Kollege, der nicht nervt!
Nürnberg - Kein Bock auf Büro? Würde sich daran etwas ändern, wenn einige der Kollegen süße Vierbeiner wären? Seit Corona gibt es immer mehr Bürohunde in Deutschland.
Das sagt jedenfalls der Bundesverband Bürohund. Chef Markus Beyer: "Nach der Pandemie hatten wir eine Verdreifachung der Kontaktaufnahmen vor allem von Unternehmen, darunter auch viele weltweit tätige Konzerne."
Auch der Arbeitskräftemangel führt seiner Ansicht nach zu einem Umdenken bei den Unternehmen. "Die Personalabteilungen haben registriert, dass die Genehmigung, den eigenen Hund mitzubringen, hilfreich bei der Mitarbeiterbindung und beim Recruiting sein kann."
Einen Anspruch darauf, seinen Hund mit ins Büro zu nehmen, gibt es nicht. Wichtig sei auch eine hundefreie Zone für Mitarbeitende, die Angst vor Hunden haben oder an Allergien leiden.
Braucht jetzt jedes Unternehmen einen "Chief Dog Officer"
Idealerweise ernenne das Unternehmen einen Chief Dog Officer, also quasi eine oder einen hauptamtlichen Hundebeauftragten, so Beyer vom Bürohunde-Verband.
"Studien belegen, dass Hunde am Arbeitsplatz die Zufriedenheit der Mitarbeitenden, deren Motivation und das Arbeitsklima fördern", sagt Tierschutzbund-Sprecherin Wattad.
"Auch Mitarbeitende ohne Hund profitieren von der Anwesenheit, weil sie den Hund streicheln können oder sich bei Spaziergängen anschließen", sagt Beyer. Das reduziere Stress und unterbreche das ständige Gedankenkarussell.
Gehen Hunde gern zur Arbeit?
Hunde wollen nach Angaben des Deutschen Tierschutzbunds so viel Zeit wie möglich mit ihren Bezugsmenschen verbringen. Insofern sei es ideal, wenn sie diese ins Büro begleiten könnten - sofern dabei auf die tierischen Bedürfnisse Rücksicht genommen werde, sagt Expertin Wattad.
Wenn ein Hund vor dem Büro und in der Mittagspause ausreichend Bewegung bekomme, verbringe dieser tagsüber lange Zeit mit Ruhen und Schlafen.
Aber: "Nicht jeder Hund ist als Bürohund geeignet", warnt Beyer vom Bürohunde-Bundesverband. Das sei vor allem abhängig von der Persönlichkeit des Hundes und seinem Verhältnis zum Menschen.
Titelfoto: Daniel Karmann/dpa