Blinder Hunde-Opa aus verwahrloster Wohnung gerettet: Tierheim auf verzweifelter Herrchen-Suche
Köln – "Sharpis" trauriger Blick spricht Bände. Der chinesische Rassehund geht inzwischen unter die Senioren, hat vom Leben jedoch noch nicht viel gesehen.
Der Neuzugang im Tierheim Dellbrück in Köln wurde aus einer "absolut vermüllten, bereits verlassenen Wohnung befreit", beschreibt das Tierheim die fatale Lage in einem ausführlichen Instagram-Post. In der Wohnung soll der für seine Falten charakteristische Hund nicht allein gelebt haben: In einem weiteren Zimmer habe laut Angaben eine Katze gewohnt.
Was genau dem Shar-Pei widerfahren ist, können die Pfleger des Tierasyls nur mutmaßen. Generell sei es zu Beginn mühevoll gewesen, an den etwa achtjährigen Vierbeiner heranzukommen. Er sei "ziemlich auf Abwehr" gegangen. Lag es an seinen traumatischen Erfahrungen, fragt sich das Tierheim.
Die Lösung des Problems bot sich den Mitarbeitern wenig später: Sharpi ist blind! Seit wann? Das weiß vermutlich nur die große Fellnase mit seinen ikonischen Klappohren selbst.
"Glücklicherweise fasste er nach kurzer Zeit Vertrauen und fühlt sich mit jedem Tag sicherer. Auch die Spaziergänge mit seiner ehrenamtlichen Gassigängerin Conny beginnt er langsam zu genießen", kann das Tierheim erste Erfolge verbuchen.
Sharpi wurde aus vermüllter Wohnung gerettet
Familie mit Hunderfahrung gesucht
Seit wann Sharpi im Tierheim lebt, verraten seine Betreuer nicht. Allerdings sehen sie, dass der beigefarbene Rüde sich von Tag zu Tag mehr zumute. Die größte Hoffnung: Dass seine Tage im Tierheim ab sofort gezählt sind.
"Wir suchen für Sharpi ganz liebe Menschen, die bestenfalls Erfahrung mit behinderten Hunden haben", beschreiben die Pfleger die zukünftige Familie ihres Bewohners.
Sharpi brauche ein stabiles und ruhiges Zuhause, in dem jeden Tag "alles am gleichen Platz steht". Denn insbesondere blinde Hunde reagieren auf Lautstärke und große Veränderungen oftmals aggressiv. Noch wisse man nicht, wie der Neuzugang mit anderen Hunden auskomme. Sollten jedoch andere Vierbeiner zugegen sein, sollten es im besten Falle Hunde sein, die Sharpi in "keinster Weise bedrängen oder dominieren".
Mit dieser Wunschliste könnten dem Fundtier noch ein paar schöne Momente geschaffen werden. Denn die chinesischen Hunde, die für ihre friedliche und gelassene Art bekannt sind, werden maximal acht bis zwölf Jahre alt.
Generell gibt es bei den seltenen Vierbeinern einiges zu beachten. So mögen sie zum Beispiel keine Kälte oder Wasser. Eine ausgiebige Reinigung ist ebenfalls wichtig, denn unter ihren Hautfalten können sich schnell Entzündungen bilden.
Titelfoto: Montage: Screenshot/Instagram/tierheim_dellbrueck