Beim Gassigehen im Wald: Wölfe töten Collie-Hündin in der Oberlausitz
Weißwasser - Collie-Hündin von Wölfen beim Gassigehen getötet: Bei einem Spaziergang mit Herrchen im Wald bei Weißwasser war die Hündin plötzlich einem Reh hinterhergelaufen und im Dickicht verschwunden. Alles Rufen und Pfeifen vom Herrchen war vergeblich, die Hündin war nicht zu bremsen.
Schließlich machte sich der Hundehalter auf die Suche nach seinem Liebling. Der Schrecken war groß, als er drei Wölfe davonlaufen sah. Dann machte er die traurige Entdeckung: Die Collie-Dame lag mit schwersten Verletzungen in dem Waldstück - tot!
Offenbar war die Hündin von den Wölfen gerissen worden. "Das Tier wies eine Vielzahl von Bisswunden auf und war zum Teil aufgefressen worden", so Umweltamtssprecherin Karin Bernhardt. Abstriche, die genommen wurden, sollen nun die Indizien bestätigen, dass die Wölfe die Hündin gerissen haben.
Angriffe von Wölfen auf Hunde kommen laut Experten selten vor. "Zu Konflikten kann es vor allem dann kommen, wenn Hunde sich allein im Gelände bewegen und sie dann von den Wölfen als Eindringlinge in ihr Territorium betrachtet werden."
Deshalb sollten Hunde im Wolfsgebiet angeleint werden.
Schon mehrfach Hunde von Wölfen in Sachsen getötet
In Sachsen war dies der sechste Fall seit Februar 2005. Damals ließ ein Jagdhund auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz sein Leben.
Drei Fälle gab es allein von Dezember 2017 bis Januar 2018 in Krauschwitz, Weißkeißel und auf dem Truppenübungsplatz. Zuletzt war ein Hund auf einem Feld im August 2019 bei Weißkeißel gerissen worden.
Die Fachstelle Wolf bittet die Bevölkerung, Sichtungen zu melden. Hinweise können telefonisch unter 035242/6318201 und per E-Mail an fachstellewolf.lfulg@smekul.sachsen.de übermittelt werden.
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