Ausgerechnet vor Weihnachten: Berliner Tierheim hat kein Platz für Hunde mehr
Berlin - Kurz vor Weihnachten sind die Hundehäuser des Berliner Tierheims voll ausgelastet. "Wir können eigentlich keine Tiere mehr aufnehmen", erklärte Ute Reinhardt, Sprecherin des Tierheims.
Wer seinen Vierbeiner abgeben wolle, müsse aktuell etwa 12 bis 18 Wochen warten. Auf der Warteliste stünden rund 30 Hunde. Im Heim seien derzeit um die 220 Hunde untergebracht, dazu kämen rund 30 weitere bei der Sammelstelle für Fundtiere, sagte Reinhardt.
Darüber hinaus werden an den Weihnachtstagen demnach erfahrungsgemäß noch einmal mehr Tiere in dem Tierheim abgegeben, die etwa gefunden wurden. 2021 waren es allein zwischen dem 21. und dem 26. Dezember laut Reinhardt 24 Haustiere.
"Mindestens 90 Prozent der Hunde sind schwer vermittelbar, weil sie verhaltensauffällig sind", nannte die Sprecherin als einen Grund für die generelle hohe Auslastung des Hundehauses. Sie könnten nur an erfahrene Halterinnen und Halter abgegeben werden, denn oft müssten die Tiere noch zur Hundeschule oder -therapie.
Teilweise seien sie schon seit mehreren Jahren im Tierheim. "Wenn Hunde verhaltensauffällig sind, werden sie oft einzeln gehalten, obwohl die Hundehäuser eigentlich auf Gruppenhaltung ausgelegt sind." Dadurch fehle es an Platz für weitere Tiere.
Auch für die meisten Echsen, Schlangen oder große Schildkröten habe das nach eigenen Angaben größte Tierheim Europas derzeit keine Kapazitäten mehr, was mit den Folgen der Energiekrise zusammenhänge.
Titelfoto: Andrea Warnecke/dpa-tmn