Armer "Wolle" landete schon zweimal im Tierheim: Findet er jetzt ein richtiges Zuhause?
Darmstadt - Der aufgeweckte, aber im Umgang nicht ganz einfache Mischlings-Rüde "Wolle" ist bereits zum zweiten Mal im Tierheim in Darmstadt gelandet.
Jetzt hoffen die Mitarbeiter, dass "Wolle" endlich jemanden findet, der ihm ein richtiges Zuhause bieten kann.
2021 kam er als junger Hund aus Rumänien direkt ins Tierheim, konnte aber schnell vermittelt werden. Nach zwei Jahren gaben ihn seine Halter aber schon wieder zurück: Sie waren mit "Wolle" schlicht und einfach überfordert.
Die von seinen Vorbesitzern beschriebenen "Probleme" seien für einen Hütehund wie "Wolle" durchaus nicht untypisch, betonen allerdings die Tierpflegerinnen.
Er müsse entsprechend gefordert, dürfe aber nicht überfordert werden. So brauche er neben vielen Gassigängen und Hundesport eben auch ruhige Formen der Beschäftigung wie Suchspiele oder Fährtenarbeit.
Allerdings raten die Mitarbeiter des Tierheims vom Ballwerfen dringend ab: "Wolle" habe demnach bereits eindeutig gezeigt, dass er zum "allseits bekannten Balljunkie" neige.
Darum soll "Wolle" zunächst einen Maulkorb tragen
Darüber hinaus müsse er noch lernen, auch mal Ruhe zu halten. Er drehe zwar schnell auf, könne sich dann allerdings nur schlecht wieder runterbringen.
Mit Artgenossen vertrage sich "Wolle" einigermaßen gut, bevorzuge dabei Hündinnen. Deshalb empfehlen die Tierpflegerinnen eine souveräne Hündin als Ersthund, sollte er in einen Haushalt mit Hund vermittelt werden.
Bei zufälligen Begegnungen mit anderen Hunden - etwa beim Gassigehen - zeige der Mischling kein Interesse und mache das auch sehr deutlich, wenn er dann nicht in Ruhe gelassen wird.
Aus Sicherheitsgründen soll "Wolle" sowohl beim Spaziergang als auch in seinem neuen Heim zunächst einen Maulkorb tragen. Habe er richtig Vertrauen gefasst, könne dies aber reduziert werden.
Dennoch empfehlen die Mitarbeiter des Tierheims, auf den Maulkorb in für den Hund neuen Situationen nicht zu verzichten, zum Beispiel, wenn unbekannter Besuch kommt.
Generell sei "Wolle" gegenüber fremden Menschen sehr skeptisch und belle, wenn sie ihm zu nahe kommen. So möge er es gar nicht, wenn sich jemand über ihn beugt und dann die Hand von oben zum Streicheln ausstreckt. Das empfinde er als Bedrohung.
"Wolles" neue Menschen sollten über ein gewisses Maß an Hundeerfahrung verfügen
Wenn er aber Vertrauen gefasst habe, dann lässt er sich sehr gerne streicheln und sucht die Nähe.
"Wolle" wird nicht an einen Haushalt vermittelt, in dem es Kleintiere oder Katzen gibt. Auch an Familien mit kleinen Kindern wird er nicht abgegeben.
Insgesamt würden die Tierpflegerinnen es sehr begrüßen, wenn "Wolles" neue Menschen bereits über ein gewisses Maß an Erfahrung mit Hunden verfügen.
Wer "Wolle" gerne aufnehmen möchte, wird gebeten, sich mit dem Darmstädter Tierheim unter der Telefonnummer 06151/891470 oder über das Kontaktformular in Verbindung zu setzen.
Titelfoto: Tierheim und Tierschutzverein DA e.V.