Arion wurde als Labrador vermittelt, das erwies sich als schwerer Fehler

Aschaffenburg - Ein "Etikettenschwindel" ist dafür verantwortlich, dass der sechs Jahre alte Rüde Arion bislang kein schönes Leben hatte.

Arion ist ein Griechischer Hirtenhund, wurde aber immer wieder als Labrador-Mix angeboten.  © Tierschutzverein Aschaffenburg u.U. e.V.

Im Aschaffenburger Tierheim sucht man nun für den feinen Kerl die passenden Menschen. Und auf der Webseite wird seine Geschichte erzählt.

Arion ist ein Hellenikos Poimenikos - also ein Griechischer Hirtenhund - mit allen für einen Herdenschutzhund typischen Eigenschaften. Als Welpe wurde er von einem Verein aus Griechenland eingeführt, allerdings als Labrador-Mischling angeboten und vermittelt.

Doch als sich das süße Fellknäuel zu einem ausgewachsenen Herdenschutzhund entwickelt hatte und begann, die Familie als seine Herde vehement zu verteidigen, war man in seinem Zuhause schnell komplett überfordert mit Arion und brachte den Hund zurück.

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Laut der Webseite des Tierheims wurde der Rüde aber weiterhin als familienfreundlicher und für Anfänger geeigneter "Labbi"-Mix angepriesen, was zu einer Folge von Missverständnissen führte.

Bei mindestens vier Familien habe Arion in der Folge gelebt, glücklich geworden sind dabei weder er noch seine Halter und nach seiner Zeit als lebender Wanderpokal landete er schließlich im Tierheim.

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Anstatt eines familienfreundlichen und für Anfänger geeigneten "Labbis" (Foto) erhielten die gutgläubigen Familien einen waschechten Herdenschutzhund - und waren komplett überfordert.  © 123rf/kzibert

Für den Rüden werden Menschen gesucht, die Erfahrung im Umgang mit Hirtenhunden besitzen

Wie alle Herdenschutzhunde will auch ein Hellenikos Poimenikos seine Herde - also seine Familie - beschützen.  © 123rf/labinol

Hier habe er sich labil und völlig verunsichert gezeigt; als ein Hund, der nicht weiß, wie er sich verhalten soll und wem er vertrauen kann.

Das sollte sich im Tierheim dann aber dank der richtigen Erziehung ändern. Mittlerweile sei er zumeist entspannt, höre auf die Kommandos, laufe brav an der Leine und kuschele auch gerne.

Voraussetzung sei aber, dass er seinen Menschen vertraue und klare Ansagen bekomme. Ansonsten falle er in alte Verhaltensweisen zurück und gehe zum Beispiel andere Hunde oder Passanten an. Darüber hinaus lasse sich Arion von zu vielen Außenreizen oder größer Aufregung in seinem Umfeld leicht triggern.

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Deshalb würde man im Tierheim den Rüden nur an Menschen mit Erfahrung im Umgang mit Hunden - am besten mit Herdenschutzhunden - vermitteln. Beim richtigen Umgang mit ihm - und mit einem gut sitzenden Maulkorb - bekomme man dann einen "fantastischen Hund" als besten Freund.

Kindern möge er allerdings nicht, mit anderen Hunden verstehe er sich bedingt. Das müsse im Einzelfall getestet werden.

Wer Arion persönlich kennenlernen möchte, kann gerne mit dem Tierheim einen ersten Besuchstermin vereinbaren. Das geht telefonisch unter der Nummer 06021/89260 oder über das Kontaktformular.

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