13 Hunde und Katzen aus Horror-Haus gerettet: Überall Müll, Unrat und tote Tiere

München - Ihr Schicksal wird den Tierschutz noch lange beschäftigen: 13 Haustiere wurden mit ihrem Herrchen aus der totalen Verwahrlosung gerettet. Für mindestens zehn Katzen kam aber leider jede Hilfe zu spät.

In Unrat und Dunkelheit hausten ein schwarzer Pudel (l.) und ein Chihuahua (r.).
In Unrat und Dunkelheit hausten ein schwarzer Pudel (l.) und ein Chihuahua (r.).  © Tierschutzverein München e.V. (2)

Dank des Hinweises eines Kaminkehrers konnten acht Katzen, vier Pudel und ein Chihuahua vor einem schlimmen Schicksal bewahrt werden, teilte der Münchner Tierschutzverein am Mittwoch mit.

Kaum vorstellbar, was sich in der Doppelhaushälfte im Münchner Umland monatelang zugetragen hat.

Nach einem schweren Schicksalsschlag sei die Welt des Tierhalters zusammengebrochen, berichtete der Verein. Er verfiel in einen psychischen Ausnahmezustand: "Schwere unbehandelte Depressionen ließen ihn die Tragweite seines Leidens und Handels nicht mehr erkennen".

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Die Inspektion des Tierschutzvereins war am vergangenen Freitag vom Veterinäramt zum Notfalleinsatz alarmiert worden. Bei einer Routineuntersuchung war dem Schornsteinfeger der schreckliche Zustand des Hauses aufgefallen: Vernachlässigte Tiere hausten zwischen Kadavern und Müll.

"Schon vor dem Haus kam dem Team ein widerlicher Gestank entgegen", berichten die Inspektoren. Drinnen waren alle Zimmer übersät mit Tierkot. "Zwischen all dem Unrat wurden immer wieder Katzenleichen gefunden, manche waren noch nicht lange tot, bei anderen war nur noch Fell oder Skelett erkennbar", so das ganze Ausmaß des Grauens.

Mindestens zehn tote Katzen in verwahrlostem Haus in München entdeckt

Während manche Katzen aus dem Müll gerettet werden konnten (l.), kam für andere jede Hilfe zu spät (r.).
Während manche Katzen aus dem Müll gerettet werden konnten (l.), kam für andere jede Hilfe zu spät (r.).  © Tierschutzverein München e.V.

Auf dem Weg in den stockdunklen Keller berichteten die Einsatzkräfte von verfilzten Perserkatzen, die sich in Verstecke flüchteten. In einer Box wurde ein schwarzer Pudel gefunden, der zwar bellte, seinen Platz aber nicht verließ. "Der erste Verdacht der Tierschützer, dass das abgemagerte Tier zu krank sei zu laufen oder verletzt, bestätigte sich zum Glück nicht", konnten die Tierschützer aufatmen.

In der Münchner Tierklinik wurde er von zahlreichen Filzplatten befreit, die ihm nicht nur den Kotabsatz blockiert hatten, sondern auch die Bewegung der Beine. Die etwa einjährige Hündin muss nun aufgepäppelt werden, da sie sich derzeit noch mit der Nahrungsaufnahme schwertut.

In der Wohnküche wurden, zwischen weiteren toten Katzen, drei Pudel und ein Chihuahua gefunden. "Wasser war nirgendwo zu sehen", bemerkten die Helfer vor Ort. Der Chihuahua wurde mit sieben Perserkatzen zur Pflege ins Tierheim gebracht. Die Katzen litten alle an eingewachsenen Krallen und waren komplett verfilzt. Drei Pudel und eine Katze konnten anderweitig untergebracht werden.

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"Wie es mit den Tieren nach ihrer Genesung weitergeht und ob sie in neue Familien vermittelt werden können, muss vom zuständigen Amt erst noch entschieden werden", erklärt der Tierschutz zum rechtlichen Stand.

Tierschutz appelliert an Helfer und hofft auf Spende

Von zahlreichen Filzmatten befreit, ging es der kleinen Pudeldame gleich besser.
Von zahlreichen Filzmatten befreit, ging es der kleinen Pudeldame gleich besser.  © Tierschutzverein München e.V.

Da die geretteten Tiere allesamt in desolatem Zustand sind und besonderer Pflege bedürfen, entstehen dem Tierschutz außergewöhnlich hohe Kosten.

Wer helfen möchte, kann die Arbeit mit einer Spende unterstützen. Dazu wurde ein eigenes Spendenkonto eingerichtet: Sparkasse München, IBAN: DE07 7015 0000 1000 1184 46, BIC: SSKMDEMMXXX, Stichwort "Helfen statt Wegsehen".

"So grausam diese Bilder auch sind und unserem Außendienstteam gewiss nicht so schnell aus dem Gedächtnis verschwinden werden, so sehr sind wir auch von der verzweifelten Lage des Tierhalters betroffen", gab die Pressesprecherin des Tierheims, Kristina Berchtold, bekannt.

So stellt sich die Frage, warum es so lange gedauert hat, bis jemand die Behörden informiert hat. "Hätte nur eine Nachbarin, nur ein vorbeilaufender Passant früher den Tierschutz oder ein Amt informiert, so hätte man viele Tierleben retten können".

Der Tierschutz appelliert: Schau bei der Notlage von Mensch oder Tier nicht weg! Biete Deine Hilfe an oder melde Missstände, um solch traurige Fälle zu verhindern.

Titelfoto: Tierschutzverein München e.V. (2)

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