11-jährige wird vom Hund ihrer Oma fast totgebissen: Dann verklagt die alte Dame das Kind auch noch!
Ontario (Kanada) - Eine Großmutter hat ihre eigene Enkelin verklagt, nachdem diese bei einer Hundeattacke fast ums Leben gekommen war.
Mittlerweile ist Jynnie Kent 29 Jahre alt und kann den Vorfall von damals mit genügend Abstand betrachten. Bis heute kann sie jedoch noch immer nicht fassen, was genau passiert ist.
Wie sie dem britischen Boulevardmagazin Mirror gegenüber nun erstmals berichtete, feierte sie am 26. Oktober 2003 gerade ihren 11. Geburtstag, als sie von ihrer Oma gebeten wurde, die beiden Bullmastiffe aus dem Zwinger im Garten zu holen.
"Wir waren gerade vom Einkaufen zurückgekommen und meine Großmutter bat mich, die Hunde rauszulassen", erinnerte sich die junge Frau an den schrecklichen Tag zurück. "Es regnete und ich rutschte aus und fiel auf den Boden. Ich muss fünf Minuten lang ohnmächtig gewesen sein, denn als ich aufwachte, waren alle meine Kleider weg."
Daraufhin sah sie nur noch, wie sie "buchstäblich aufgefressen" wurde. "Sie rissen meine Haut ab und kauten darauf herum."
Erst, als die Hunde von ihr abließen und sie auf dem Boden zurückblieb, wurde ihr Großvater auf sie aufmerksam, eilte ihr zur Hilfe und brachte sie schließlich schnellstmöglich ins Krankenhaus. Dort wurde die Elfjährige von ihrer Oma immer wieder darum gebeten, zu lügen.
"Meine Großmutter sagte mir, ich solle allen erzählen, dass die zwei Hunde mich angegriffen haben, weil ich versucht hatte, sie während eines Kampfes zu trennen."
Großmutter verschwindet aus dem Land
Doch als Jynnie nach ihrer Behandlung wieder aufwachte und den Ärzten erzählte, was genau passiert war, wurde ihre Oma plötzlich stinksauer. Kurz darauf mussten die Tiere nämlich eingeschläfert werden.
"Das tat mir so leid, das haben die Hunde nicht verdient. Auch nach dem Vorfall hatte ich nie Angst vor den Tieren oder ein Problem mit ihnen", so die junge Frau.
Trotzdem war ihre Großmutter rasend vor Wut – und gab ihrer Enkelin die Schuld für den Tod der Tiere.
Anschließend versuchte sie sogar, das Mädchen zu verklagen, indem sie behauptete, dass es seine Schuld gewesen sei. Glücklicherweise kam sie damit nicht durch und wurde stattdessen dazu verurteilt, dem Kind 184.000 kanadische Dollar (umgerechnet etwa 135.000 Euro) zu zahlen.
Dieses Geld bekam Jynnie jedoch nie. Stattdessen meldete die Frau Privatinsolvenz an und verließ das Land. Im Jahr 2020 verstarb sie.
Anfangs schämte sich das Mädchen für die Narben – heute ist sie stolz darauf
Die 29-Jährige kämpfte nach dem Vorfall jahrelang aufgrund ihrer Narben mit Mobbing.
Mittlerweile kommt sie jedoch gut mit allem klar und hat ihr Selbstbewusstsein wieder zurückerlangt: "Ich habe gelernt, dass ich andere Menschen inspirieren kann, und das hat mich so viel selbstbewusster fühlen lassen."
"Ich fühle mich stark. Ich fühle mich schön. Ich trage, was auch immer ich möchte. Ich kann so sexy aussehen, wie ich möchte, und es interessiert mich nicht, was andere Menschen denken."
Titelfoto: Bildmontage: Instagram/Screenshot/jynuhysah (2)