Hunde "lieben Frostschutzmittel": So könnt Ihr gegen Vergiftungen vorgehen!
Berlin - Der Winter steht vor der Tür - Zeit, das Scheibenwischwasser mit Frostschutzmittel zu versetzen, um ein Einfrieren zu verhindern, aber Vorsicht: Bello und Co. schlabbern gern an der bunten Flüssigkeit.
"Tiere lieben Frostschutzmittel. Es schmeckt süß und wird daher gern aufgenommen", erklärt Dr. Tina Hölscher in einem Beitrag für "aktion tier menschen für tiere e.V."
Allerdings sind die Inhaltsstoffe natürlich für Hunde, Katzen und andere Haustiere sehr schädlich. Zum einen wird der Magen-Darm-Trakt direkt angegriffen, was zu Durchfall und Erbrechen führt.
Zudem kann das Frostschutzmittel neurologische Probleme wie Bewegungsstörungen, Krampfanfälle und rauschartige Zustände auslösen. Kurioserweise ist der Abbau der Giftstoffe jedoch am schädlichsten für die Tiere.
Denn dabei bilden sich Kristalle, die die Nieren verstopfen, was schon innerhalb kurzer Zeit zum Tod führen kann, wie die Veterinärin deutlich macht.
In diesem Fall gibt es eigentlich nur eines: ab zum nächsten Tierarzt! Wenn das aber nicht auf die Schnelle möglich ist, kann Frauchen oder Herrchen auch auf ein wohl weniger bekanntes "Hausmittel" zurückgreifen: hochprozentigen Alkohol.
Wodka hilft Hund, Katze und Co. bei Vergiftung mit Frostschutzmittel
Am besten eignet sich nach Angabe von Hölscher "40-prozentiger Alkohol", also Wodka. Dann müsst Ihr nur noch das Gewicht Eures Lieblings kennen oder ihn noch schnell auf die Waage setzen, und schon kann es losgehen.
"2,5 ml pro Kilogramm Körpergewicht des Tieres hilft, das Schlimmste zu verhindern", lässt die Doktorin wissen. Dadurch komme es nicht zur Bildung der schädlichen Abbauprodukte und die Gefahr des Nierenversagens sei gebannt.
Allerdings sollte die Verabreichung nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, merkte Dr. Hölscher an.
Generell sei es natürlich ratsam, einen Arzt aufzusuchen, der kann dem vergifteten Schützling eine Injektion verabreichen, die zu sofortigem Erbrechen führt, wodurch auf jeden Fall ein Teil des aufgenommenen Gifts wieder ausgeschieden wird.
Titelfoto: Tobias Kleinschmidt dpa/lbn, Sebastian Gollnow/dpa (Bildmontage)