Schock für Tierfreunde! Müssen Hund und Katze bei Corona-Infektion eingeschläfert werden?
Frankfurt am Main/Osnabrück - Wird das Coronavirus mehr und mehr zur Gefahr für unsere felltragenden Mitbewohner? Unter anderem wurden bei einer Katze aus Frankfurt Antikörper gegen das Virus entdeckt, die auf eine Corona-Infektion schließen lassen.
Dies erklärte der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), Thomas Mettenleiter (63), im Interview der SHZ Mediengruppe. "Bislang sind zwei Fälle gemeldet worden: eine Katze aus Frankfurt, bei der Antikörper nachgewiesen worden sind."
Darüber hinaus habe es zuvor eine gemeldete Corona-Infektion bei einem Hund aus München gegeben. Doch scheint das Coronavirus keinesfalls zur weltweiten und extremen Gefahr für Hund und Katze zu mutieren. Denn laut Mettenleiter habe es Stand jetzt lediglich 70 nachgewiesene Infektionen bei Haustieren gegeben - und das weltweit.
Doch welche Haustiere sind tendenziell am ehesten gefährdet? Auch dazu gebe es ausführliche Informationen: Während nur ein Drittel der Infektionen bei Hunden nachgewiesen worden seien, fielen zwei Drittel der bislang festgestellten Corona-Infektionen auf Stubentiger zurück. Diese seien also leicht empfänglicher für das Virus.
Der Virologe und Experte für Tierseuchen betonte eindringlich, dass sich "niemand Sorgen machen" müsse und dass die aktuell vorherrschende Pandemie eine Angelegenheit sei, die sich "zwischen Menschen" abspiele.
Einen Ratschlag gab er Tierhaltern, bei denen selbst eine Corona-Infektion festgestellt wurde, aber dennoch mit auf den Weg: "Infizierte Tierbesitzer sollen Mundschutz tragen und sich regelmäßig die Hände waschen", so Mettenleiter.
Katze aus Frankfurt mit Corona-Antikörpern gemeldet
Haustiere könnten trotz Infektion und Quarantäne im Haushalt verweilen, eine Übertragung des Virus auf Hund oder Katze seien nur in den seltensten Fällen im Bereich des Möglichen.
Für den umgekehrten Weg, also die Übertragung des Virus vom Tier auf den Menschen, gebe es hingegen bislang noch keinerlei Hinweise. Einen Tipp für haushaltsfremde "Gassigänger" gab es vonseiten des Instituts jedoch noch den Hinweis, nie die Leine des jeweiligen Halters zu verwenden, sondern möglichst eine eigene zur Hand zu haben.
"Ein Infektionsrisiko geht grundsätzlich nicht von dem Hund aus, sondern von den möglicherweise infizierten Besitzern/Besitzerinnen", heißt es von Seiten des FLI. Die Angst, dass der geliebte Fellfreund in Folge einer nachgewiesenen Corona-Infektion eingeschläfert werden müsse, revidieren die Forscher ebenfalls.
Eine Corona-Infektion des Haustieres sei keinesfalls ein Grund, dieses einzuschläfern. Einen Mundschutz müssten die Vierbeiner indessen nicht tragen, da dies auch aus Tierschutzgründen bedenklich sei.
Seit dem Sommer müssen festgestellte Corona-Infektionen bei Haustieren gemeldet werden. Eine Test-Pflicht bestehe jedoch nicht.
Titelfoto: Montage: 123RF/Kateryna Kon, Alexandr Ermolaev