Hund und Elster sind beste Freunde: Internet-Stars von den Behörden getrennt
Upper Coomera (Australien) - Mehr als 106.000 Menschen (Stand: 29. März) haben eine Petition unterzeichnet, in der sie die australischen Wildschutzbehörden auffordern, die Elster Molly zurückzugeben. Der Vogel wurde im Internet als Hälfte des tierischen Duos Peggy und Molly bekannt. Peggy ist eine Staffordshire-Bullterrier-Dame und Mollys beste Freundin.
Molly wurde ihrer Familie in Queensland weggenommen. Der Vorwurf der Behörden: Das Tier sei "rechtswidrig" ohne Erlaubnis oder Lizenz festgehalten worden, berichtet Independent. In Australien sind Elstern eine geschützte Wildtierart und spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem.
In den sozialen Medien wurde Molly berühmt, nachdem sie als Küken von Juliette Wells und ihrem Partner Reece Mortensen gefunden und gerettet wurde.
Das kleine Wesen war 2020 aus einem Nest gefallen. Molly wäre gestorben, wenn sie nicht eingegriffen und den Piepmatz von Hand aufgezogen hätten, sagte das Paar.
Molly schloss bald eine Freundschaft mit Hündin Peggy, die ebenfalls bei dem Paar lebt. Die beiden unterschiedlichen und doch so verliebten Tiere bekamen ihre eigene Instagram-Seite (mehr als 739.000 Follower) und Juliette Wells hat sogar ein Buch über das lustige Duo mit dem Titel "Peggy und Molly" geschrieben, das im November veröffentlicht wurde.
Damit Molly zu ihrer Familie, die den gewitzten Vogel schrecklich vermisst, zurückkehren kann, wurde im Internet auf change.org eine Petition gestartet, damit die Behörden den Vogel rausrücken. Zehntausende Leute haben sich bereits angeschlossen, inklusive des Premierministers von Queensland, Steven Miles (46).
Doch die Behörden bleiben stur!
Große Sorge um den Vogel: Stirbt er vor Liebeskummer?
In einem am Dienstag veröffentlichten emotionalen Video gaben Mollys "Zieheltern" jedoch bekannt, dass Molly dem Ministerium für Umwelt, Wissenschaft und Innovation in Queensland übergeben werden müsse, da "es eine kleine Gruppe von Menschen gab, die sich ständig bei der Behörde beschwerte". Sie enthüllten, dass Molly schon am 1. März den Behörden übergeben wurde.
Ein Sprecher des Ministeriums teilte in einer Erklärung mit, Molly sei "illegal" aus der Wildnis entführt worden.
"Tiere in der Rehabilitation dürfen keinen Umgang mit Haustieren haben, da diese möglicherweise Stress ausgesetzt sind und das Risiko einer Verhaltensprägung und der Übertragung von Krankheiten bestehe", hieß es in der Erklärung weiter.
Das Paar bestand darauf, dass Molly nie eingesperrt war oder gezwungen wurde, drinnen zu bleiben. Die Elster habe von sich aus entschieden, bei der Familie zu bleiben.
Ob die Behörden, in deren Obhut sich Molly derzeit noch immer befinde, ihre Meinung aufgrund der Petition ändern, ist fraglich. Allerdings könne die Elster nicht wieder in die Wildnis entlassen werden, da sie "stark an den Kontakt mit Menschen gewöhnt" sei, sagte der Sprecher.
Mollys Familie und Fans sorgen sich indes um das Tier. Sie befürchten, dass Molly vor Liebeskummer und Sehnsucht sterben könnte.
In der Erklärung hieß es auch, Molly müsse in einer staatlichen Einrichtung untergebracht werden, wo sie höchstwahrscheinlich ihre verbleibenden Tage verbringen werde – australische Elstern werden bis zu 30 Jahre alt. Molly hätte also noch rund 25 Lebensjahre vor sich.
Titelfoto: Screenshot Instagram/peggyandmolly (2)