Hund mit außergewöhnlicher Optik ist vom Pech verfolgt: Wie geht es mit Kalle weiter?
Gießen - Für Kalle läuft es einfach nicht rund! Die Englische Bulldogge kam erst kürzlich wieder zurück in die Obhut des Tierschutzvereins Gießen und Umgebung. Ganz unschuldig daran ist der Hund nicht. Wie geht es mit Kalle nun weiter?
Für die Verantwortlichen des Tierheims steht in jedem Fall fest: Der braun-weiße Vierbeiner hat es ohne Wenn und Aber endlich verdient, in einem liebevollen Zuhause sein Leben zu verbringen.
Besonders, weil er mit seinen gerade einmal vier Lebensjahren so allerhand durchmachen musste.
Wie bereits erwähnt, ist Kalle kein Unbekannter für die Gießener Tierfreunde. Sein erstes Heim verlor Kalle nämlich schlicht und ergreifend wegen des schnöden Mammons. Seine ersten Besitzer konnten sich die immer teurer werdenden Arztkosten für die Fellnase mit der außergewöhnlichen Optik schlichtweg nicht mehr leisten.
Doch sein Äußeres war nicht nur ein optisches Gimmick. Tatsächlich war sein brachyzephaler Schädel dafür verantwortlich, dass Kalle kaum Luft bekam und somit nicht so am Leben teilnehmen konnte, wie er es sicherlich gerne gewollt hätte. Erst im Tierheim war eine kostspielige Operation möglich, die ihm reichlich Lebensqualität zurückgab.
Und eben jene Möglichkeit, wieder (fast) frei Schnauze rennen und toben zu können, wollte er eigentlich mit seinem neuen Frauchen ausleben. Diese musste ihn aber schweren Herzens wieder zurück ins Tierheim geben.
Der Grund: Die Bulldogge zeigte bei ihr enormes Kontrollverhalten, schnappte zudem hin und wieder, wenn ihm etwas nicht in den Kram passte. Dabei war jenes Agieren keinesfalls neu.
Kalle verlor bereits zum zweiten Mal sein Zuhause: Besitzansprüche des Vierbeiners sind enorm
Bereits im Tierheim schnappte Kalle hin und wieder zu, besonders wenn es ihm gegen den Strich ging, alleine im Zimmer bleiben zu müssen.
Generell ist die Fellnase enorm fixiert auf seine Lieblingsmenschen, was einerseits durchaus praktisch, im Fall seiner mittlerweile Ex-Besitzerin aber eben auch enorm hinderlich sein kann.
Dennoch will man die Hoffnung bei Kalle, der zumindest im Tierheim bereits erste Erfolge bezüglich seiner Charaktereigenschaften zeigte, nicht aufgeben. Deshalb sucht man erneut nach Menschen, die ihm auf liebevolle, aber mindestens ebenso konsequente und beharrliche Art und Weise Grenzen aufzeigen.
Insbesondere Geduld sei beim "sturen Knutzkopf", wie Kalle von einer Sprecherin bezeichnet wurde, das unumgängliche Zauberwort.
Ein Augenmerk im Umgang mit Kalle sollte zudem auf ein langsames Herangehen bei körperlicher Aktivität gelegt werden.
Denn die Englische Bulldogge kann nicht nur immer noch leichter aus der Puste kommen als andere Hunde. Vor allem in heißen Monaten neigt er, wie alle seiner Rassegenossen, dazu, schneller zu überhitzen als andere Vierbeiner.
Wer Kalle eine neue Chance auf ein Für-Immer-Zuhause bieten möchte, sollte sich umgehend beim TSV Gießen melden. Das geht telefonisch von Montag bis Freitag zwischen 10 und 12 sowie von Montag bis Samstag von 15 bis 17 Uhr unter der Telefonnummer 0641/52251 sowie per E-Mail.
Titelfoto: Tierschutzverein Gießen und Umgebung e.V.