Was für ein Riesen-Grashüpfer sitzt hier am Fenster?
Chemnitz - Wer im Sommer nachts die Fenster offen lässt, kennt das Problem: Morgens hat man oft ungebetene Mitbewohner in der Wohnung. Spinnen, Fliegen oder Ameisen verirren sich aktuell recht oft in Häuser. In einer Chemnitzer Küche saß aber nun plötzlich ein Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima).
Das Tier, das gut vier Zentimeter groß war, saß am Fenster in der Morgensonne. Unter den Heuschrecken, von denen rund 80 Arten in Deutschland vorkommen, gehört das Grüne oder auch Große Heupferd zu den größten Heuschrecken. Die Weibchen überragen die Männchen etwas und haben zudem noch einen Legestachel.
Auch wenn die Heuschrecken aufgrund ihrer Größe schwer zu übersehen sind, hört man sie doch meist eher als das man Sichtkontakt hat. Der zerhackte Schwirrgesang ist etwa 50 bis 150 Meter weit zu hören. Allerdings singen nur die männlichen Tiere und das auch erst ab dem Nachmittag, bis in die Nacht hinein.
Wer nun eine solche Heuschrecke in seinem Haus oder Garten entdeckt, sollte keinen allzu großen Schreck bekommen.
"Das Grüne Heupferd verschmäht zwar auch pflanzliche Nahrung nicht, ist aber hauptsächlich auf tierisches Eiweiß in Form von Fliegen, Raupen und Blattläusen aus. Das tag- und nachtaktive Heupferd ist also ein ausgesprochen nützlicher Mitbewohner", verraten die Experten vom NABU.
Verbreitung vom Mittelmeer bis nach Nordeuropa
Die Heupferde kommen praktisch weltweit vor. In Europa sind sie im Mittelmeerraum, in den Alpen (Gebiete unter 500 Meter Meereshöhe), aber auch in England, Norwegen, Schweden und Finnland heimisch.
Die Tiere mögen Trockenrasen und Brachen sowie sonnige Wege und Waldränder. Sofern die passende Vegetation da ist, kann man die Heupferde auch in Innenstädten finden.
Seinen Namen verdankt das Heupferd übrigens nicht nur seiner Größe, sondern auch seinem Kopf, der von der Seite entfernt an ein Pferd erinnert.
Titelfoto: Victoria Winkel