Hasenbaby ganz allein auf Feld gefunden? Was Ihr tun solltet - und was lieber nicht
Torgau - Frühlingszeit ist Jungtierzeit, auch bei den Hasen in der Natur. Dass neugeborene Langohren oft allein auf Feld oder Wiese sitzen, wird von hilfsbereiten Menschen jedoch manchmal falsch verstanden. Deshalb klären Tierschützer auf, wie man sich richtig verhält.
Die Vögel zwitschern, die Sonne scheint, es wird wärmer - der Frühling ist im Anmarsch und mit ihm auch viele Tiere, die in den kommenden Wochen ihre Jungen zur Welt bringen. Zu ihnen gehören auch die Hasen.
Dabei ist es nicht ungewöhnlich, dass die putzigen Babys mit den noch nicht ganz so langen Löffeln ohne die Hasenmama im Gras sitzen. Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass sie Hilfe brauchen, klärt jetzt die Tierhilfe im sächsischen Torgau auf.
Es sei ganz natürlich, dass die Mutter nicht bei ihren Jungen ist. Die haben nämlich einen entscheidenden Vorteil, wenn sie noch so klein sind: Sie sind geruchlos.
Um sie keiner unnötigen Gefahr auszusetzen, versteckt eine Häsin ihre Babys sorgfältig vor Raubtieren und kommt nur zurück, um sie zu füttern.
Wann Hasenjunge Hilfe brauchen und wann nicht
Wenn Ihr also einige Mini-Langohren findet und direkt eingreift, könnte es sogar sein, dass ihr der Hasenfamilie damit schadet.
Hilfe sei in der Regel nur nötig, wenn die Tiere offensichtliche Verletzungen haben, stark unterkühlt wirken oder völlig durchnässt sind oder wenn sich die Jungen in einem für sie gefährlichen Bereich befinden.
Sitzen sie hingegen in einem Nest oder eine Mulde und/oder gut versteckt auf einer Wiese oder einem Feld, scheinen obendrein gesund und unverletzt, ist das vermutlich durchaus von der Hasenmama so gewollt.
Deshalb raten die Tierschützer: "Bevor wir eingreifen, ist es entscheidend, sich zu vergewissern, dass die Hilfe wirklich benötigt wird." Wenn Ihr Euch nicht sicher seid, nehmt lieber erst einmal Kontakt mit einer Wildtierschutzorganisation auf.
Gebt außerdem gut auf Eure Hunde acht und leint sie an: Sie könnten die Häschen nicht nur verletzen, sondern auch ihren Geruch auf sie übertragen - Raubtiere könnten sie so schneller finden.
Titelfoto: Patrick Pleul dpa/lni