So erkennt Ihr, ob Euer Tier zu viel trinkt!
Hamburg – Nicht nur wir Menschen verspüren bei den heißen Temperaturen mehr Durst, als gewöhnlich. Auch unsere Vierbeiner trinken mehr - doch wann trinkt ein Tier zu viel?
Weil Tierärzte diese Frage von besorgten Besitzern fast täglich gestellt bekommen, sorgt eine Veterinärmedizinerin nun für Aufklärung.
Um beurteilen zu können, ob sich die Trinkmenge eines Tieres noch im Normalbereich bewegt oder ob bereits ein Krankheit vorliegt, liegt die Arbeit jedoch zunächst beim Besitzer.
"Tierbesitzer, die das Gefühl haben, ihr Tier trinkt mehr als üblich, müssen zunächst die exakte Wassermenge ermitteln, die das Sorgenkind zu sich nimmt", erklärt Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V.
Dies gelinge am besten, indem man morgens Wasser in einen Messbecher füllt und eine klar definierte Menge Wasser in den Trinknapf gibt. Am nächsten Morgen misst man dann, was übrig ist und ermittelt die Differenz.
"Hinzugerechnet werden muss allerdings auch die Menge an Flüssigkeit, die über das Futter aufgenommen wird", ergänzt die Tierärztin.
Nur so erhalte man genaue Werte. Dosenfutter enthalte immerhin einen Flüssigkeitsanteil von 80%. Der Wasseranteil einer 400g Dose liegt somit bei ganzen 320ml Wasser.
Bekommt das Tier jedoch nur Trockenfutter, fällt dieser Anteil komplett weg.
100ml pro Kilogramm Körpergewicht!
Hinzu kommt eine weitere Schwierigkeit: "Am Messtag muss peinlich darauf geachtet werden, dass das Tier nicht aus Pfützen oder Bächen trinkt, denn das würde das Ergebnis natürlich verfälschen", gibt die Veterinärin zu bedenken.
Besonders das Trinkverhalten von Katzen, die auch im Freien herumlaufen, könne nur beurteilt werden, wenn sie am Messtag Haus gehalten werden.
Doch welche Flüssigkeitsmenge gilt denn nun als normal? Bei gewöhnlichen Temperaturen und durchschnittlicher Aktivität spricht man von 100ml pro Kilogramm Körpergewicht als Richtwert, der noch im gesunden Bereich liegt.
Ein 10 Kilogramm schwerer Hund sollte demnach nicht mehr als einen Liter Wasser in 24 Stunden benötigen. Trinkt er jedoch mehr, sollte man einen Tierarzt aufsuchen.
Titelfoto: 123rf/Jaromír Chalabala