Halb Kolibri, halb Schmetterling? Kurioses Tier rückt in den Fokus der Forscher

Hilpoltstein - Auf den ersten Blick könnte man es für einen kleinen Kolibri halten - doch bei dem umher sausenden Taubenschwänzchen handelt es sich in Wahrheit um einen Schmetterling!

Das Taubenschwänzchen legt tausende Kilometer zurück, um in den Süden zu fliegen.
Das Taubenschwänzchen legt tausende Kilometer zurück, um in den Süden zu fliegen.  © Patrick Seeger/dpa

Das flaumige Tierchen ist eigentlich ein Nachtfalter, aber trotzdem am Tag aktiv.

Wie oft er im September in Bayern zu beobachten ist, möchte der Naturschutzverband LBV mithilfe der Bevölkerung herausfinden.

Den ganzen Monat über sollen Bürgerinnen und Bürger beim Mitmachprojekt "Falter im Fokus" online melden, wenn sie einen der schnellen, wendigen Schmetterlinge beobachten können.

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Im Herbst zieht das Taubenschwänzchen bis zu 3000 Kilometer weit in den Süden. Doch im Zuge der Klimaerwärmung überwintert der Schmetterling nach LBV-Angaben auch häufiger in Bayern. Das Mitmachprojekt soll dazu mehr Erkenntnisse bringen.

Das Taubenschwänzchen fliegt dem Naturschutzbund Deutschland zufolge tagsüber und nachts von Blüte zu Blüte - selbst bei Regen. Mit seinem gut drei Zentimeter langen Saugrüssel ist es bei Blüten mit langen Kelchen gegenüber anderen Insekten im Vorteil.

Mitmachprojekt "Falter im Fokus" will Falter-Wanderungen nachvollziehen

Mit seinem langen Rüssel ist das Taubenschwänzchen gegenüber anderen Insekten beim Nektar-Saugen im Vorteil.
Mit seinem langen Rüssel ist das Taubenschwänzchen gegenüber anderen Insekten beim Nektar-Saugen im Vorteil.  © Will Hawkes/University of Exeter/dpa

"Beim Nektar-Trinken schwirrt der Falter ähnlich wie Kolibris vor der Blüte in der Luft und wird somit häufig mit den kleinen Vögeln verwechselt, die aber gar nicht in Deutschland vorkommen", erklärte LBV-Expertin Elisa Treffehn.

Bereits im März und im Juli hatte der LBV dazu aufgerufen, Schmetterlinge zu melden. Dabei standen der Admiral und der Schwalbenschwanz im Fokus.

Titelfoto: Patrick Seeger/dpa

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