Torgau - In Torgau ist es eine lieb gewordene Tradition - das Bärenwecken. Am Mittwoch war es wieder so weit. Dutzende Kindergartenkinder jubelten am Bärengraben von Schloss Hartenfels den drei Petzen zu.

Eigentlich hätte es des Kindergeschreis gar nicht bedurft. Denn die Geschwister Benno und Bea (beide 9) sowie Bären-Oma Jette (34) waren längst wach.

Schon seit Anfang März waren sie hin und wieder an der frischen Luft, mussten aber immer wieder zurück in ihre Behausung, weil ihr Freiluft-Spielzimmer aufgehübscht wurde. Dort gibt es jetzt eine Steinhöhle, eine Baumstamm-Brücke, einen neu angelegten Hügel und einen Kratzbaum zur Fellpflege.

Zudem wurde das Wasserbecken seniorenfreundlich mit einer Rampe versehen, sodass auch Jette problemlos planschen kann.

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Vor freudigen Kinderaugen nahmen die Petze ihr Spielparadies in Beschlag. "Sie sind absolut entspannt und fühlen sich wohl", sagte Bärenpflegerin Heide Grieser (54) zufrieden.

Die Tradition der Torgauer Bärenhaltung wurde 1425 von Herzog Friedrich dem Streitbaren begründet. Dessen Sohn Friedrich der Sanftmütige ließ 27 Jahre später an der Burg einen Bärengraben errichten.

Heute leben mit Jette, Benno und Bea drei Braunbären auf Hartenfels. Die Tiere gehören dem Landkreis Nordsachsen. Ihre Pflegerinnen sind beim Landratsamt angestellt.