Grauenhafte Schlachthaus-Bilder: Tieren bei lebendigem Leib die Augen herausgeschnitten

Aschaffenburg - Schlachthaus-Skandal im unterfränkischen Aschaffenburg. Im Rahmen einer Investigativ-Ermittlung hat eine private Tierschutz-Organisation unhaltbare Zustände aufgedeckt. Besonders erschütternd: Bereits vor zehn Jahren war der Schlachtbetrieb wegen ähnlicher Anschuldigungen negativ aufgefallen.

In einem Aschaffenburger Schlachthof soll es zu grausamen Aktionen gegen Tiere gekommen sein.
In einem Aschaffenburger Schlachthof soll es zu grausamen Aktionen gegen Tiere gekommen sein.  © Facebook/SOKO Tierschutz

Die Bilder, die die SOKO Tierschutz am gestrigen Donnerstag auf der eigenen Facebook-Seite in Form eines verstörenden Videos veröffentlichte, sind nur schwer zu ertragen. Kühe und Schweine werden mit Dutzenden Bolzenschüssen malträtiert, zusätzlich mit unzulässigen Stromschlägen gequält.

Und selbst wenn die Tiere dann noch immer bei Bewusstsein sind und die Geduld der teils barbarisch agierenden Schlachter zum Ende gekommen ist, geht das Martyrium für die hilflosen Tiere weiter. Bei lebendigem Leib werden ihnen Gliedmaßen abgetrennt und die Augen herausgeschnitten.

Darüber hinaus ist deutlich zu hören, wie das Schlachtvieh von ihren Peinigern aufs übelste beleidigt, getreten und geschlagen wird. Auf eine ganz neue Ebene des Tiergrauens wird der Fall aus Aschaffenburg jedoch angesichts der weiteren Enthüllungen gehoben, die die SOKO Tierschutz aufdeckte.

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So sollen die widerlichen Zustände des Betriebs nicht nur von einer amtlichen Tierärztin sowie dem Tierschutzbeauftragten des Schlachthofs wohl wissend toleriert worden sein.

Darüber hinaus soll die Veterinärin eigentlich unangekündigte Kontrollen der Bayerischen Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (KBLV) im Vorfeld an den Betrieb weitergegeben haben.

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Angeblich sollen amtliche Veterinäre nicht nur vor Ort weggesehen, sondern auch eigentlich unangekündigte Kontrolle vorab verraten haben.
Angeblich sollen amtliche Veterinäre nicht nur vor Ort weggesehen, sondern auch eigentlich unangekündigte Kontrolle vorab verraten haben.  © Screenshot: Facebook/Soko Tierschutz
Aufgrund der aktuellen Anschuldigungen wurde der Aschaffenburger Schlachtbetrieb bis auf Weiteres geschlossen.
Aufgrund der aktuellen Anschuldigungen wurde der Aschaffenburger Schlachtbetrieb bis auf Weiteres geschlossen.  © Montage: Facebook/SoKo Tierschutz

In der Folge wurde das Aschaffenburger Schlachthaus am gestrigen Donnerstag vorerst geschlossen - ob und wann der Betrieb wieder aufgenommen werden wird, steht derzeit in den Sternen. Gewiss ist jedoch, dass durch die Enthüllungen der gesamten Schlachtbranche ein gewaltiger Imageschaden entstanden ist.

Im Zuge der Maßnahmen kam es am heutigen Freitag zudem zu Durchsuchungen in den Privat- und Geschäftsräumen der mutmaßlich involvierten Personen. Dabei sollen vor allem Datenträger und laut Angaben der SOKO Tierschutz auch Handys konfisziert worden sein, um den Tatverdacht des Verrats von Dienstgeheimnissen zu untermauern.

Der Schlachtbetrieb, der bereits im Jahr 2013 wegen ähnlicher Kritik ins Fadenkreuz geriet und auch Bio-Tiere über seine Schlachtbank des Schreckens führt, wirbt derweil auf der Unternehmensseite mit zahlreichen Zertifikaten, einer lückenlosen Überwachung des Tierwohls mithilfe Dutzender Überwachungskameras im riesigen Firmenkomplex sowie dem Siegel "Geprüfte Qualität aus Hessen".

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Dass hier jedoch das absolute Gegenteil der Fall ist, zeigen die erschreckenden Aufnahmen der versteckten Kameras der Tierschützer. Seitens der Aschaffenburger Staatsanwaltschaft wird nun wegen des Verdachts auf quälerische Tiermisshandlung ermittelt.

Zudem soll es am heutigen Freitag zu einer Sondersitzung des Stadtrates kommen.

Titelfoto: Facebook/SOKO Tierschutz

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