Langen - Geldgier und absolute Skrupellosigkeit: Beides muss einem scheinbar innewohnen, wenn man wehrlose Tiere derart zum eigenen Nutzen ausbeutet. Im hessischen Langen wurden kürzlich mehrere Welpen sichergestellt, die illegal gezüchtet und verkauft werden sollten.
Wie die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" erst jetzt berichtete, waren Mitarbeiterinnen bereits Mitte November verdächtige Annoncen auf den Plattformen "Quoka" und "Tierwelt" aufgefallen.
So wurden dort mehrere Französische Bulldoggen-Welpen angeboten - zu einem verhältnismäßig günstigen Preis von je 920 Euro. Doch die erste Kontaktaufnahme mit dem Verkäufer aus dem Landkreis Offenbach am Main ließ weitere Zweifel an der Legalität des Handels aufkommen. Ein erstes Aufeinandertreffen mit dem Verkäufer machte schließlich klar, dass hier etwas ziemlich faul war.
So wirkten die wahrscheinlich aus dem osteuropäischen Ausland eingeführten Hunde, die eigentlich erst im Alter von 15 Wochen von ihrer Mutter getrennt und überführt werden dürfen, viel zu jung und zudem äußerst unterernährt.
Da sie wohl einer Qualzucht entstammten, konnte davon ausgegangen werden, dass sie weder gechippt noch geimpft, wenn überhaupt untersucht worden waren. Der zweite Auftritt der "Vier Pfoten"-Mitarbeiter fand dann bereits in Begleitung der Polizei und dem Veterinäramt statt.
Vor Ort stellte man insgesamt sieben Welpen sicher, die nicht älter als fünf Wochen alt waren und im Schnitt etwa anderthalb Kilogramm wogen. Der jüngste und kleinste Welpe verstarb tragischerweise zwei Tage nach seiner Rettung - trotz aller Bemühungen.
Welpen für den illegalen Verkauf unter Qual gezüchtet: Parasiten und Deformierungen
Die übrigen Hunde hätten durchaus gute Chancen aufs Überleben. Dennoch wiesen sie zusätzlich zu ihrer Unterernährung auch Deformierungen und Parasitenbefall auf.
Wo die Tiere genau unterkamen, verrieten die Tierschützer übrigens bewusst nicht. Schon des Öfteren sei es vorgekommen, dass die illegalen Händler versuchten, "ihre" Tiere auf ebenso unerlaubte Art und Weise aus den entsprechenden Heimen zu entwenden.