Fledermäuse suchen sicheren Unterschlupf für Winter: So kann man ihnen helfen
Wetzlar - Fledermäuse sind in Hessen derzeit auf der Suche nach einem sicheren Quartier für den Winterschlaf. Der Naturschutzbund (NABU) Hessen ruft dazu auf, die Tiere bei ihrer Suche zu unterstützen.
"Das perfekte Winterdomizil für eine Fledermaus ist frostfrei, mit einer Temperatur zwischen 4 und 9 Grad, hat eine hohe Luftfeuchte, gute Möglichkeiten, versteckt abzuhängen und ist sicher vor Fressfeinden", sagte Fledermaus-Expertin Petra Gatz vom NABU Hessen. Diese Bedingungen böten zum Beispiel Stollen, Gewölbekeller, Höhlen und Baumhöhlen.
"Einige Arten überwintern auch in Unterkünften an Wohnhäusern", sagte Ganz. So würden unter anderem künstliche Spaltenquartiere wie Fledermaus-Bretter oder Flachkästen an Giebelwänden von den Tieren gerne genutzt. Diese könne man in Baumärkten und dem Fachhandel kaufen oder auch selber bauen.
Grund zur Sorge gebe es dabei nicht: "Die Fledermäuse machen nichts kaputt. Sie sind nur einen kurzen Zeitraum an einem Ort und brauchen diesen Unterschlupf dringend", so Gatz. Meist bemerkten Hausbewohner die Fledermäuse nur durch ihre Hinterlassenschaften.
Renovierungsarbeiten müssten allerdings gemäß dem Naturschutzgesetz warten, bis die Tiere wieder umgezogen sind, erklärte Gatz.
Aufpassen bei Feuerholz: Hier sind schon viele Fledermäuse verbrannt!
Laut NABU Hessen stehen alle 21 in Hessen vorkommenden Fledermausarten auf der Roten Liste und sind teilweise vom Aussterben bedroht. Die Tiere, deren Winterschlaf von November bis März andauert, seien daher streng geschützt.
Besondere Umsicht sei bei Feuerholz geboten: Einige Arten nutzten die Holzstapel als Winterquartier und würden beim Reinholen häufig nicht entdeckt.
Durch einen Energiesparmodus dauerte es bis zu 20 Minuten, bis Fledermäuse fliegen und sich dadurch bemerkbar machen könnten. Dadurch würden viele Tiere versehentlich verbrannt.
Titelfoto: Bild-Montage: Holger Holzmann/dpa, Klaus Bogon/dpa-Zentralbild/dpa