Fern der Ostsee: Seehund plantscht plötzlich im brandenburgischen Wasser
Schwedt - Ein Seehund tummelt sich offenbar seit einigen Tagen in der Oder bei Schwedt.
Bereits vergangene Woche habe es mehrere Sichtungen von Besuchern und Anglern im Nationalpark Unteres Odertal gegeben, sagte eine Sprecherin des Nationalparks.
Daraufhin macht sich die Naturwacht auf und wurde fündig. Fotos und Videos des ungewöhnlichen Gastes schickte sie an das Meeresmuseum in Stralsund.
Die Meeresbiologen in Stralsund halten das Tier mit hoher Wahrscheinlichkeit für einen Seehund. Auch eine junge Kegelrobbe sei denkbar - wenn auch unwahrscheinlich, sagte eine Sprecherin des Museums.
"Vom Aussehen tendieren wir eher zum Seehund, von der Ausbreitungsgebiet wäre es eher eine Kegelrobbe." Mitunter ähnelten junge Kegelrobben den Seehunden sehr mit Blick auf das Fell.
Der Aufenthaltsort sei "sehr ungewöhnlich", so die Sprecherin. "Deswegen sind wir auch sehr an der Sichtung interessiert."
Seehunde gingen mitunter zwar gern ins Süßwasser, allerdings sei das in den hiesigen Breitengraden selten gesichtet worden, führte die Sprecherin aus. Der Wechsel der Wasserart mache den Seehunden aber per se keine großen Probleme. Auch Nahrung sei vorhanden.
Laut dem Nationalpark liegt der letzte Nachweis eines ähnlichen Tieres mehr als zehn Jahre zurück. 2012 war eine Kegelrobbe in der Oder bei Schwedt nachgewiesen worden.
Titelfoto: Vanessa Selter/Naturwacht Brandenburg/dpa