Bunte Frösche neu entdeckt: Sie galten als ausgestorben, ein gefährlicher Pilz raffte sie dahin

Quitto (Equador) - Gute Nachrichten: Wissenschaftler konnten in Südamerika mehrere Arten farbenfroher Frösche nachweisen. Die Tiere galten bereits als ausgestorben, seit Jahren wurden sie nicht mehr gesehen. Denn ein gefährlicher Pilz setzte den Amphibien stark zu. Doch nun sind die Harlekinfrösche offenbar wieder da.

Viele Harlekinfrösche galten bereits als ausgestorben. Nun haben Wissenschaftler einige Exemplare dieser faszinierenden Tiere wiederentdeckt.
Viele Harlekinfrösche galten bereits als ausgestorben. Nun haben Wissenschaftler einige Exemplare dieser faszinierenden Tiere wiederentdeckt.  © Rodrigo BUENDIA / AFP

In den Bergwäldern Ecuadors leben winzige Frösche, kaum größer als eine Walnuss, aber spektakulär in ihrer Farbgebung. Doch die Harlekinfrösche sind stark gefährdet, wie das Fachblatt "Science" berichtet.

Denn unter den Fröschen grassiert schon seit Jahren eine gefährliche Pilzerkrankung.

Der Chytridpilz stammt ursprünglich aus Afrika, wurde aber vom Menschen auch auf anderen Kontinente eingeschleppt. Einmal vom Pilz befallen, schreitet die Krankheit rapide voran. Sie greift die Haut und das Nervensystem der Frösche an - meist endet das für die Tiere tödlich.

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Experten gehen davon aus, dass bis zu 70 Prozent aller Harlekinfrosch-Arten bereits ausgestorben oder in ihrem Bestand stark gefährdet sind.

Allein in Ecuador wurden 70 der bekannten 98 Spezies schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Ihr Verlust ist eine Tragödie.

Sie galten bereits als ausgestorben: Farbenfrohe Frösche neu entdeckt

Dieser bereits als ausgestorben gegoltene Frosch der Spezies Atelopus ignescens gehört zu den neu entdeckten Arten.
Dieser bereits als ausgestorben gegoltene Frosch der Spezies Atelopus ignescens gehört zu den neu entdeckten Arten.  © Twitter/Kyle Jaynes
In den Nebelwäldern der Kordilleren in Ecuador wurden die Frösche gefunden.
In den Nebelwäldern der Kordilleren in Ecuador wurden die Frösche gefunden.  © 123RF/chokniti

32 Arten Harlekinfrösche konnten Wissenschaftler neu entdecken

Amphibienforscher Guayasamin hofft auf eine Erholung der Bestände

Juan Manuel Guayasamin (48) hat viele Frösche als erster entdeckt. Er gilt als einer der führenden Experten auf dem Gebiet.
Juan Manuel Guayasamin (48) hat viele Frösche als erster entdeckt. Er gilt als einer der führenden Experten auf dem Gebiet.  © Rodrigo BUENDIA / AFP

Umso erfreulicher ist, was der renommierte Biologe Juan Manuel Guayasamin (48) nun mitteilte. 32 Arten der bedrohten Frösche habe man sicher neu entdeckt, hieß es in einer viel beachteten Studie zur Biodiversität in Südamerika, die vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde.

Professor Guayasamin kann sein Glück immer noch nicht so recht fassen. Bereits 2008 habe er einen Harlekinfrosch durch Zufall auf einem Blatt sitzend bei einer Expedition in den Nebelwäldern seines Heimatlandes Ecuador entdeckt.

"Meine erste Emotion war Ungläubigkeit", erinnerte sich Guayasamin, der selbst schon mehrere Arten zuvor unbekannter Frösche entdeckt hatte. "Und danach einfach nur Freude." Die Wiederentdeckungen "geben uns Hoffnung", dass die Zahl der ausgestorbenen Arten geringer ist als bisher angenommen, erklärte der renommierte Amphibienexperte.

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Andere Wissenschaftler bleiben dagegen skeptisch. "Wiederentdeckung allein ist kein Beweis für eine Erholung der Bestände", mahnte etwa Professor Knapp von der University of California, Santa Cruz.

Froschexperte Guayasamin hofft derweil, dass seine Forschung dazu beitragen kann, das Verständnis zu schärfen, wie einige Arten es geschafft haben, trotz großer Widrigkeiten zu überleben. Ob die Frösche den Pilz besiegt haben und sich angepasst haben, ist noch nicht abschließend geklärt.

Titelfoto: Montage: Rodrigo BUENDIA / AFP, 123rf/chokniti

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