Es durfte nicht leben: Süßes Rehkitz in Markkleeberg wohl vom Hund gerissen!
Von Anke Brod
Markkleeberg - Gerade noch blickte es mit Kulleraugen neugierig in die Welt - nun ist es tot: Am Dienstagabend berichteten die Verantwortlichen des Kees'schen Parks in Markkleeberg ihren Besuchern via Facebook hoch betrübt, dass dort ein Rehkitz offenbar durch einen frei laufenden Hund getötet wurde. Sie appellieren nun dringend an alle Hundebesitzer, ihre Vierbeiner in der Brut- und Setzzeit doch bitte anzuleinen.
"Liebe Freunde des Kees'schen Parks...", beginnt der Facebook-Post. Der Text geht so: "Wir müssen Euch heute leider mit diesen Bildern schocken, um wachzurütteln, vor allem die Hundebesitzer."
Und weiter: "Vor ein paar Tagen haben wir das Rehkitz im Park entdeckt und uns sehr darüber gefreut, einen Tag später hatten wir Tränen in den Augen."
Das Kitz sei mit großer Wahrscheinlichkeit von einem frei laufenden Hund getötet worden, so die Vermutung. Immer sei zu beobachten, dass Hunde unangeleint durch den Park rennen würden, berichten die Verfasser.
"Wieso gehen wir davon aus, dass es ein Hund war?", schreiben die Betreiber vom Kees'schen Park und meinen: "Natürlich hat ein kleines Reh viele Feinde, Füchse, Wölfe, Waschbären, sogar Wildschweine. Allerdings töten diese Tiere ein Reh, um es zu fressen, um den eigenen Nachwuchs zu versorgen."
Gejagt werde da hauptsächlich in den Abendstunden und nachts.
Rehkitze und Häschen vor Hunden schützen
Das Rehkitz hingegen sei in der Mittagszeit getötet worden. Denn in dem traurigen Post steht zu lesen, dass ein Mitarbeiter des Parks das kleine Bambi gegen Mittag noch lebend gesehen habe.
"Eine Stunde später war es tot", lautet die erschütternde Beobachtung - die Indizien deuteten auf einen Hund hin, der seinem Jagdtrieb verfallen sei.
"Im Park sind derzeit auch junge Hasen im hohen Gras versteckt", mahnen die Tierfreunde darüber hinaus besorgt. Auch die seien ein "Spielzeug" für Hunde. Ihr Appell: "Unser Statement an alle Hundebesitzer die im Park spazieren gehen - Bitte leint Eure Hunde immer an".
In Sachsen herrscht zwar keine allgemeine Leinenpflicht für Bellos, doch gibt es bisweilen Sonderregelungen für Gemeinden.
Auch in Markkleeberg gilt offiziellen Angaben zufolge bis auf "Kampfhunde" kein genereller Anleinzwang für Hunde aller Art. "Hundebesitzer und Hundeführer sollten aber wissen, dass in einigen hoch frequentierten Bereichen der Stadt die Hunde anzuleinen sind", heißt es in einem entsprechenden Merkblatt. Das betrifft etwa den agra-Park und ist über Parkordnung und Grünanlagensatzung der Stadt Markkleeberg geregelt. Ein Verstoß könne als Ordnungswidrigkeit geahndet werden, ausgenommen ausgewiesene Hundewiesen.
Überall jedoch sind Wiesen, Felder, Seeschilf und Wälder vom 1. März bis zum 15. Juli Babystuben wildlebender Tiere. Rehe, Hasen oder auch Fasane und Rebhühner ziehen zur Brut- und Setzzeit ihre Jungtiere heran. Vorsicht und Respekt gegenüber der Natur sind geboten!
Titelfoto: Facebook/Kees'scher Park