EM-Fieber schwappt auf Rochen und Haie über, doch Kiemen-Kicker orakeln nicht
Berlin - Fußball-Europameisterschaft 2024 mal anders! Das Sea Life Berlin hat mit einer kuriosen Aktion für Aufsehen gesorgt. Denn: Was unsere Vier-Sterne-Jungs auf dem Rasen können, ist auch für Rochen und Haie im Wasser ein Klacks. TAG24 war für Euch bei dem feuchten Spektakel dabei.
Darum ging's genau: Am Dienstag spielten hinter den großen Scheiben des beliebten Sea Life Berlin Marmor-, Nagel- und Fleckenrochen, Katzenhaien und Knurrhähnen mit originalen EM-Fußbällen. Der Clou: einer davon wurde mit fischigen Leckereien wie Garnelen, Sardellen und Tintenfisch präpariert.
"Es sind sehr intelligente Tiere und es sind Versuche, sie so zu beschäftigen", sagte Daphne Geldermann, Marketing Manager, vor Ort. Doch sind sie auch so gewieft, dass sie Fußball-Ergebnisse vorhersagen können?
An dieser Stelle denke man nur an punktgenaue und bekannte Turnier-Tipper wie Krake Paul bei der WM 2010. Oder auch an das Tier-Orakel Oscar: Der Hund bewies bei der EM 2021 den richtigen Riecher und sagte alle Spiele korrekt voraus.
Dazu wollte Geldermann nichts sagen. Chef-Aquarist Martin Hansel hingegen schon: "Die EM ist ein angenehmer Randaspekt. Das Orakel haben wir vor einem Jahr eingestellt."
EM 2024: Meeresbewohner stürzen sich auf den heimischen Ball
Futter in EM-Bällen regt Tiere an, ihre natürlichen Jagd- und Erkundungsverhalten zu zeigen
Rochen waren ebenfalls im Trainingslager für den ultimativen Ball-Test
Stattdessen sei es Aufgabe eines Zoos, natürliche Instinkte der Tiere mit abwechslungsreichen und stimulierenden Aufgaben zu fördern, erklärte der Kurator zu diesem Teil des Enrichment-Projekts von Sea Life Berlin.
Damit soll sich um die geistige und körperliche Aktivität der Lebewesen im Aquarium unter der Obhut von Menschen gekümmert werden.
"Durch das Verstecken von Futter in den EM-Bällen haben wir die Tiere angeregt, ihre natürlichen Jagd- und Erkundungsverhalten zu zeigen. Das steigert ihr Wohlbefinden und sorgt für eine artgerechte Haltung", führte Hansel weiter aus.
Zuvor hatte es Unterwasser-Trainingseinheiten gegeben. Und welches runde Leder machte am Ende das Rennen?
Der lecker gefüllte Fußball der aktuellen Heim-EM oder einer der zwei Bälle der vergangenen beiden Europameisterschaften, die nur mit Steinen im Inneren beschwert wurden? Favorit der Meeresbewohner war eindeutig der deutsche EM-Ball, den die Kiemen-Kicker begierig anschwammen und sich das Futter schnappten, das aus mehreren Löchern herausgespült wurde.
Wie Marketing-Managerin Geldermann verriet, wird die Aktion an allen Spieltagen der deutschen Nationalelf durchgeführt "und vielleicht auch noch darüber hinaus".
Titelfoto: Denis Zielke/TAG24 (Bildmontage)