Elstern greifen Menschen an, nun sollen sie getötet werden

Gippsland (Victoria/ Australien) - Elstern haben mitunter einen schlechten Ruf. So kennt man den Ausspruch der "diebischen Elster" und im Mittelalter galten die Vögel als Unheilsboten. Doch eigentlich ist die Elster, die zu den Rabenvögeln gehört, ein ganz normales Tier - nur in der Brutzeit sollte man sich vor den Vögeln mit dem schwarz-weißen Gefieder in Acht nehmen.

Elstern können durchaus gefährlich werden.
Elstern können durchaus gefährlich werden.  © Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Wie der australische Sender ABC mitteilt, trieben im australischen Gippsland zwei aggressive Elstern ihr Unwesen.

So sollen fünf Menschen von den Terror-Vögeln vor einem Einkaufszentrum attackiert worden sein - zwei Personen trugen bei den Angriffen sogar schwere Verletzungen an den Augen davon.

Nach diesen "Gewaltausbrüchen" sahen sich die Behörden in Gippsland gezwungen zu handeln und beschlossen, die Elstern zu töten. Wie ABC weiter berichtet, wurde bereits im vergangenen Monat einer der beiden Vögel eingeschläfert. Die zweite Elster soll nun das gleiche Schicksal ereilen.

Pferd stirbt bei Rennen in München-Riem: Tierrechtsorganisation PETA erstattet Anzeige
Tiere Pferd stirbt bei Rennen in München-Riem: Tierrechtsorganisation PETA erstattet Anzeige

Wie gefährlich die Elstern zu Gange waren, musste der 68-jährige James Glindemann im Oktober erfahren, als er auf einer Parkbank vor einem Einkaufscenter zu Mittag aß.

Dabei flog der Vogel auf Glindermanns Gesicht zu und malträtierte erst sein linkes Auge, dann noch das rechte.

"Mein linkes Auge erholt sich, und ich kann Formen und Dinge wieder sehen", wird er zitiert. Doch wird der 68-Jährige wahrscheinlich eine Brille benötigen, heißt es weiter. Zudem musste er sich einer Augenoperation unterziehen.

Professorin: Elstern greifen Menschen außerhalb der Brutzeit nicht an

Gisela Kaplan, Professorin für Tierverhalten an der University of New England, sagte, es sei ungewöhnlich, dass Elstern Menschen außerhalb der Brutzeit angreifen, doch sei dies möglich, weil die Vögel durch den Menschen ihren natürlichen Lebensraum verloren hätten.

Dennoch habe die Professorin einen derartigen Fall noch nie erlebt und mahnte, dass das Töten der Tiere der letzte Ausweg sein sollte, die Vögel von Menschen fernzuhalten.^

Titelfoto: Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Mehr zum Thema Tiere: