Doppelte Raubkatzen-Attacke: Tiger zerfleischt ein Kind und dann dessen Großvater
Kodagu/Indien - Doppeltragödie in einem indischen Nationalpark: Ein Tiger zerfleischte einen kleinen Jungen - und nur zwölf Stunden später kam auch dessen 75 Jahre alter Opa durch eine Raubkatze ums Leben. War es derselbe Tiger?
Der indische Nagarahole Nationalpark bietet auf rund 640 m2 den Lebensraum für zahlreiche wilde Tiere. Darunter finden sich unter anderem Elefanten, Bären, Wildhunde, Leoparden und Tiger.
Für Besucher gibt es zweimal täglich die Möglichkeit, eine Tour durch den Park zu buchen. Für die Bauern, die keine fünf Kilometer vom Nationalpark entfernt im Distrikt Kodagu arbeiten, gibt es kaum Sicherheit.
Und so kam es zum Drama: Auf einem Feld fand man vor Kurzem einen kleinen Jungen, der offenbar von einem menschenfressenden Tiger überfallen worden war.
Knapp zwölf Stunden später folgte dann der zweite Schicksalsschlag: Ein Tiger schlich sich an einen 75-jährigen Bauern an, der gerade sein Feld in der Nähe seines Hauses bestellte. Laut einem Bericht der Daily Mail zerfleischte das Tier den Senior und sorgte so für den zweiten Todesfall.
Besonders bitter: Bei den beiden Verstorbenen handelt es sich um Enkelsohn und Großvater!
TikTok-Video zeigt einen Tiger aus dem indischen Nationalpark
Das Raubtier hat wahrscheinlich angegriffen, weil es verstört war
Forstbeamte und Tiger-Experten, die mit Betäubungspfeilen ausgerüstet sind, durchkämmen weiterhin die umliegenden Dörfer nach dem menschenfressendem Raubtier.
In dem Nationalpark soll es 125 Tiger geben. Zur besseren Überwachung und Identifizierung der gesuchten Raubkatze sind 25 zusätzliche Kameras aufgestellt worden. Laut Berichten der Forstbeamten soll das Tier verletzt sein, was die Identifizierung vereinfachen würde.
Der WWF bestätigt, dass Tiger auch Menschen angreifen, doch "meistens haben sich [die Menschen] auf dem Territorium des Tigers befunden". Das war beidem 75-Jährigen und seinem Enkel nicht der Fall.
Aber Tiger können durch allzu große Veränderungen in ihrem Leben verstört werden und ihre Areale verlassen, heißt es im Bericht weiter. Störungen dieser Art sind beispielsweise tägliche Autokolonnen, die durch ihre Reservate führen. Eine solche Störung ist generell der schwindende Lebensraum der edlen Raubkatzen.
Titelfoto: 123rf: byrdyak