Von Dörthe Hein
Magdeburg - Wildkatzen werden in immer mehr Regionen Sachsen-Anhalt wieder heimisch.
Lange lebten die Tiere nur noch in geringer Zahl im Harz, inzwischen haben sie sogar entfernte Waldgebiete im Norden Sachsen-Anhalts erreicht und sich dort dauerhaft etabliert, wie das Landesamt für Umweltschutz in Halle mitteilte.
Das zeigen Wildkameras und genetische Analysen. Genaue Zählungen der Individuen seien nicht möglich.
Das Landesamt hat stattdessen das Land in Rasterfelder mit einer Größe von 10 mal 10 Kilometern eingeteilt und geschaut, in welchen Wildkatzen gesichtet wurden.
Von 2000 bis 2011 waren das 25 Rasterfelder gewesen, inzwischen liegt die Zahl bei 117.
Wildkatzen sind anpassungsfähiger als bisher angenommen
"Die Vorkommen sind dabei nicht, wie früher angenommen, auf große, unzerschnittene Laubwaldgebiete beschränkt", teilte das Landesamt für Umweltschutz weiter mit.
"Aktuell besiedelt sind auch Flussauenwälder und feuchte Niederungen wie der Drömling, ausgedehnte offene Heiden der Altmark, Tagebau-Rekultivierungslandschaften sowie kleinere Waldgebiete in der Agrarlandschaft, zum Teil in Siedlungsnähe."
Wildkatzen seien offenbar deutlich anpassungsfähiger in Bezug auf ihren Lebensraum als bisher angenommen.
Die Europäische Wildkatze ist eine heimische Art. Die Hauskatze hingegen stammt den Angaben zufolge von der afrikanischen Falbkatze ab.
Sie nach äußerlichen Merkmalen zu unterscheiden, sei selbst für Fachleute oft schwierig. Es kommen auch genetische Vermischungen von Wild- und Hauskatzen vor.