Diese Tiergeschichten beschäftigten die Sachsen-Anhalter in diesem Jahr

Magdeburg - Sachsen-Anhalt hat ein Herz für Tiere. Das zeigen auch viele Einwohner mit ihrer Liebe zu Zwei- oder Vierbeinern. Im Jahr 2022 berichtete TAG24 über viele herzzerreißende und emotionale Tiergeschichten. Wir blicken für Euch zurück.

2000 tote Schweine durch Brand einer Mastanlage

Rund 2000 Schweine konnten vor den Flammen gerettet werden.
Rund 2000 Schweine konnten vor den Flammen gerettet werden.  © Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa

Rund zwei Wochen nach dem Jahreswechsel brannte es in einer Schweinemastanlage in Asmusstedt, einem Ortsteil von Ballenstedt (Landkreis Harz). Mitarbeiter versuchten noch, die Tiere zu retten.

Das gelang ihnen auch teilweise. 2000 Schweine verloren in den Flammen ihr Leben. Weitere 2000 wurden noch rechtzeitig in eine gegenüberliegende Bestallung gebracht.

Bei dem Einsatz haben sich sieben Personen verletzt. Vier Helfer und drei Feuerwehrleute wurden mit einer Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht.

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Ermittler gehen von einer Brandursache an einer Elektroanlage aus. Kurz zuvor wurde an dieser noch gearbeitet. Einsatzkräfte betitelten den Anblick als "Schlachtfeld".

Da die Schweine anstatt auf Stroh überwiegend auf Gummimatten standen, ist der Untergrund weich geworden und teilweise mit den Kadavern verschmolzen.

Singender Schmusetiger Amadeus sucht neues Zuhause und muss auf Katzenfreundschaften verzichten

Kater Amadeus ist sehr verschmust und ersingt sich die Aufmerksamkeit seiner Besitzer.
Kater Amadeus ist sehr verschmust und ersingt sich die Aufmerksamkeit seiner Besitzer.  © Screenshots Facebook/Tierheim Stendal-Borstel

Im Februar suchte das Tierheim Stendal-Borstel eine neue Bleibe für den schwarzen Kater Amadeus. Der verschmuste Vierbeiner kam als Fundtier in das Heim.

Schnell stellte sich heraus, dass er auch musikalisch - wie sein Namensvetter Wolfgang Amadeus Mozart - ein großes Talent besitzt.

"Er ist zwar kein ganz so begnadeter Komponist, aber dennoch hat er viel Musik im Blut, und das zeigt er in Form seines Gesangstalents. Besonders wenn er ein wenig Aufmerksamkeit vom Menschen haben möchte, trällert er erstmal ein kurzes Lied vor, bis jemand anhält und ihm sich dann voll und ganz widmet", beschrieb das Tierheim den jungen Kater.

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Seine Liebe zeigte er mit Schmuseeinheiten auf dem Schoß und den Schultern seiner Ersatz-Eltern. Auf Kontakt zu Artgenossen muss er leider verzichten.

Die kleine Samtpfote wurde auf das feline Leukämievirus getestet. Eine ansteckende Krankheit unter Katzen, aber harmlos für Menschen.

Inzwischen hat er ein neues Zuhause gefunden.

Ungewöhnliches Haustier: Anika aus Quedlinburg hat einen Zwerghahn

Zwerghahn Kai-Uwe hat zur Verbesserung der Gesundheit von Frauchen Anika Köppe (36) wesentlich dazu beigetragen.
Zwerghahn Kai-Uwe hat zur Verbesserung der Gesundheit von Frauchen Anika Köppe (36) wesentlich dazu beigetragen.  © Thomas Schulz

Unter Tierfreunden wird gerne gestritten, was das einzig wahre Haustier sei. Hund? Katze? Nager? Für Anika Köppe (36) ist es eindeutig ein Hahn.

Nachdem die Quedlinburgerin unter einem Hirnschlag gelitten hatte, entschied sie sich für den Zwerghahn Kai-Uwe als Therapiemittel.

Der damals fünf Wochen alte Hahn stand bei Ebay-Kleinanzeigen zum Verkauf. "Ich habe ihn gesehen und gewusst: Das ist meiner!", erklärt Anika Köppe im Juli dieses Jahres.

Kai-Uwe geht dabei mit seinem Frauchen regelmäßig an einer Leine spazieren. Blicke von vorbeilaufenden Fußgängern sind garantiert.

Wie Köppe mitteilt, habe sich ihr Gesundheitszustand auch drastisch verbessert. "Er ist das Beste, was mir je passieren konnte", sagte sie.

Trotz der Beziehung zu ihrem Lebensgefährten steht der Zwerghahn immer an erster Stelle.

Kleiner Terrier mit Halsband: "Keiner will mich"

Auf dem Halsband des Terriers stand in kyrillischer Schrift "Keiner will mich".
Auf dem Halsband des Terriers stand in kyrillischer Schrift "Keiner will mich".  © Polizeirevier Börde

Im September fand eine Frau aus Haldensleben einen kleinen, eingeschüchterten Hund. Der Terrier wurde von ihr herrenlos auf der Straße aufgegriffen.

Mit ihm ging sie zur Polizei und schilderte den Sachverhalt. Auf seinem Halsband stand ein kleiner Text geschrieben.

Die kyrillische Schrift wurde ins Deutsche übersetzt: "Keiner will mich." Die Beamten gingen daraufhin von einem bewussten Aussetzen aus.

Nach einer ersten Unterbringung bei der Polizei wurde der Vierbeiner von Mitarbeitern des Tierheims abgeholt.

Hickhack um den Wildpark Weißewarte im Landkreis Stendal

Der Wildpark Weißewarte wurde im November endgültig geschlossen.
Der Wildpark Weißewarte wurde im November endgültig geschlossen.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/ZB

Um den Wildpark Weißewarte bei Tangerhütte (Landkreis Stendal) wurde in diesem Jahr wochenlang gekämpft.

Nach einer ersten Schließung wurde der Park Anfang des Jahres wieder eröffnet. Im November kam dann das endgültige Aus.

Was war passiert? Das Veterinäramt hat in der Vergangenheit mehrere tierschutzrechtliche Mängel festgestellt und die Zoogenehmigung entzogen. Es fehlte auch an fachkundigen Mitarbeitern, die für ein Weiterbetrieb benötigt werden.

Im Februar dieses Jahres war es dann so weit. Die wesentlichen Gründe für den Entzug der Zoogenehmigung wurden von der neuen Trägerschaft der Einheitsgemeinde Tangerhütte beseitigt und der Wildpark wiedereröffnet.

Im Oktober der nächste Schock: Die Geschäftsführerin der Betreibergesellschaft, Victoria Alex, kündigte. Und mit ihrem Weggang stand der Wildpark erneut auf der Kippe. Grund für die Kündigung war ihrer Aussage nach der fehlende Rückhalt der Gemeinde und die finanzielle Situation des Parks.

Nach der Insolvenz der gemeinnützigen Betreibergesellschaft wurde ein Nachfolger für den Weiterbetrieb des Wildparks gesucht.

Weil keiner der zwei Interessenten mit einem Konzept überzeugen konnte, wurde im November das endgültige Aus beschlossen.

Titelfoto: Bildmontage: Thomas Schulz, Polizeirevier Börde, Screenshot Facebook/Tierheim Stendal-Borstel

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