Was zwitschert denn da? Diese App erkennt Vogelstimmen!

Chemnitz - Ornithologen und Hobby-Vogelforscher aufgepasst: Jeder kann jetzt spielerisch leicht erkennen, welches Vögelchen gerade zwitschert. Der TU-Chemnitz-Wissenschaftler Stefan Kahl (34) erfand eine App, die treffsicher Vögel anhand ihrer Stimme erkennen kann (TAG24 berichtete). Nun ist die Software endlich auf dem Markt.

TU-Forscher Stefan Kahl (34) steckt hinter der App "BirdNET".
TU-Forscher Stefan Kahl (34) steckt hinter der App "BirdNET".  © Sven Gleisberg

Seit Ende Juni können Vogel-Enthusiasten mit wenigen Klicks bestimmen, welche Vögel sich gerade in ihrer Nähe befinden. Mehr noch: Die Software liefert sogar Hintergrundinfos zu den jeweiligen Arten.

Bisher haben sich die App mehr als 200.000 Menschen kostenlos im Google Play Store heruntergeladen. Täglich kommen 3000 neue Nutzer hinzu.

"Mit so einer Resonanz haben wir nicht gerechnet", freut sich Stefan Kahl. "Wir haben kaum Werbung gemacht und trotzdem ist die App nach so kurzer Zeit so beliebt. Das zeigt, wie groß die Community der Vogelliebhaber ist."

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520 Vogelarten aus den mitteleuropäischen und nordamerikanischen Raum kann die Software derzeit bestimmen.

Weltweit gibt es 10.350 verschiedene Arten, rund 150 kommen davon in unserer Region vor. "Wir wollen bald auf mindestens 1000 Arten aufstocken", so der Wissenschaftler. Auch an einer iPhone-Version wird gearbeitet.

TAG24-Reporterin macht den Test: So gut funktioniert die Piepmatz-App BirdNET

TAG24-Reporterin Isabel Möller (22) testete die App. Von diesen Vögeln kann sie aber keine Singstimmen erwarten.
TAG24-Reporterin Isabel Möller (22) testete die App. Von diesen Vögeln kann sie aber keine Singstimmen erwarten.  © Uwe Meinhold

Ein Männlein steht im Walde - oder besser gesagt: TAG24-Reporterin Isabel Möller (22) steht im Walde.

Was sie dort macht? Sie testet die Vogelstimmen-Erkennungs-App "BirdNET". Dabei sammelte sie nicht nur so einige Aha-Momente, sondern hatte auch einiges zu lachen.

So einfach kann es also sein: Ein paar Klicks und schon weiß ich, welcher Vogel gerade singt. Doch ist das wirklich so simpel? "Ist es", kann ich bezeugen.

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Ich testete die Software gestern im Tierpark Chemnitz - dem Kooperationspartner von "BirdNET".

"Im Tierpark haben wir aktuell vier Rekorder angebracht, die Audio-Daten aufzeichnen, die wir später analysieren wollen. Dem Tierpark geht es dabei vor allem um die Frage, welche Arten hier frei lebend heimisch sind", so App-Erfinder Stefan Kahl (34).

"BirdNET" lässt sich derzeit nur im Google Play Store herunterladen. Eine kurze Einführung weist die Nutzer schnell in die Software ein. Die Anwendung ist denkbar simpel: Man nimmt eine kurze Audiodatei auf und lässt diese analysieren. Danach werden dem Nutzer die erkannten Arten angezeigt. Im Tierpark konnte "BirdNET" vor allem heimische Vögel wie Haussperling, Krähe, Buchfink und Zaunkönig ausmachen.

Pluspunkt: Trotz lauter Hintergrundgeräusche erkannte die App die gesuchten Vögel schnell. Bei exotischen Arten wie dem Flamingo oder Mittelbeo hatte die App noch so ihre Probleme. Letzterer wurde dank seines Imitationstalents als Mensch ausgemacht. Auch beim Weinen eines Babys lag die App falsch: Das Programm wollte einen Gartenbaumläufer erkannt haben...

Mit der App nimmt man Vogelstimmen auf, die innerhalb von Sekunden analysiert werden.
Mit der App nimmt man Vogelstimmen auf, die innerhalb von Sekunden analysiert werden.  © Uwe Meinhold
Den Sperling erkannte "BirdNET" sofort.
Den Sperling erkannte "BirdNET" sofort.  © Uwe Meinhold
Bei den Mittelbeo dachte die App, einen Menschen erkannt zu haben.
Bei den Mittelbeo dachte die App, einen Menschen erkannt zu haben.  © Uwe Meinhold

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