Bison von Lkw-Fahrer getötet, anderes Tier steht hilflos daneben
Stare Masiewo (Polen) - Im Internet tauchten am Sonntag herzzerreißende Fotos von zwei Bisons auf. Eines der Tiere war zuvor bei einem tragischen Unfall von einem Lkw-Fahrer getötet worden, das andere stand hilflos daneben.
Der Vorfall schockierte die Bewohner des Dorfes Stare Masiewo, Woiwodschaft Podlachien im Nordosten von Polen. Laut einem Bericht der polnischen Zeitung Gazeta Wyborcza war der Lenker des Militär-Lastwagens am Sonntagmorgen auf einer Landstraße offenbar viel zu schnell unterwegs, als er mit dem Tier kollidierte, das daraufhin vor Ort starb.
Während sich das Militär zu dem Unglück bislang nicht geäußert hat, empörte sich der polnische Naturforscher und Journalist Adam Wajrak (51), der Aufnahmen des Unfalls auf seiner Facebook-Seite teilte, die Bewohner ihm geschickt hatten.
Ihm zufolge war der Bison, das größte Tier Polens, beim Zusammenprall unter die Räder eines Militärwagens geraten.
Bisons sind geschützte Tiere und in dieser Region Polens nahe der belarussischen Grenze nichts Ungewöhnliches. Das Gebiet liegt inmitten des Białowieża-Urwaldes, der als eines der letzten verbliebenen Urwaldgebiete in Europa gilt und UNESCO-Welterbe ist.
Den riesigen Wildrindern, die bis zu 900 Kilo wiegen, bietet er zudem einen geschützten Lebensraum.
User haben nach dem Unfall Fragen
"Rasende Militärlastwagen, Geländefahrzeuge" und ähnliches "sind in dem Wald, dem wertvollsten Naturobjekt in Polen und einem der wertvollsten in Europa, zur Norm geworden", empörte sich Wajrak über die polnische Armee und ihre Kommandeure. Er könne sich auch "nicht vorstellen, dass sich die US-Armee etwa im Yellowstone-Nationalpark so verhält".
Inzwischen sei dieses Benehmen nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere und dieses einzigartige Ökosystem gefährlich. Das muss sich ändern", schrieb Wajrak auf Facebook weiter.
Dazu teilte er Fotos: eins vom Unfall sowie ein zweites, herzzerreißendes, auf dem ein verzweifeltes, junges Bison neben der Leiche des getöteten Tier-Freundes steht.
Viele User drückten ihr Mitgefühl aus. Andere fragten, wie der Fahrer den mehrere hundert Kilogramm schweren Riesen, der auf der Straße stand, nicht bemerken konnte.
Auch die Frage kam auf, welchen Schaden es an dem ebenfalls großen Fahrzeug gibt.
Die Polizei ermittelt.
Titelfoto: Screenshot Facebook/Adam Wajrak (2)