Beim Tauchgang mit Delfinen: Biologin entdeckt grausames Detail
Perth (Australien) - Australierin Cindy Joli durfte etwas erleben, wovon viele Menschen nur träumen können: Sie schwamm inmitten einer Gruppe von Delfinen. Es hätte ein faszinierender Tauchgang bleiben können, wäre der Meeresbiologin im Nachhinein nicht etwas Grausames im Video aufgefallen.

Anfang dieser Woche war Joli gerade auf Schnorcheltour vor der Küste der australischen Stadt Perth, als ihr im Meer plötzlich mehrere Delfine begegneten. Völlig überwältigt zückte die Meeresbiologin sofort eine Kamera und hielt den magischen Moment fest.
Als sie später ihr Material sichtete, fiel ihr ein Detail auf, was ihr beim Tauchen im trüben Meerwasser entgangen war: Eines der Tiere war an seiner Schwanzflosse schwer verletzt gewesen. Joli schreibt, dass sich eine Angelsehne an der Flosse des Tümmlers verfangen und tief ins Fleisch des Antriebsorgans geschnitten hatte.
Möglicherweise sorgte die Verletzung bereits für eine Infektion, die laut Yahoo News bis hin zum Verlust der Schwanzflosse führen kann.
Ohne das Organ ist der Delfin in seiner Fortbewegung stark eingeschränkt und kann nur erschwert zum Luftholen an die Oberfläche schwimmen oder vor Raubtieren flüchten.
Delfine vom Müll der Menschen bedroht

"Leider ist dies ein sehr häufiges Vorkommnis an unserer Küste. Nicht nur Delfine, sondern auch eine Vielzahl anderer Wildtiere, die ich persönlich schon viel zu oft gesehen habe", schreibt die Meeresbiologin auf Instagram.
Joli hätte dem Delfin natürlich umgehend geholfen und ihn von seinem Leid befreit, wenn sie die Angelschnur bereits während des Tauchgangs gesichtet hätte. Aufgrund der schlechten Sicht bemerkte sie die verletzte Flosse aber erst im Nachhinein. Ein herber Schlag für die Umweltschützerin. "Das macht mich traurig", gibt sie zu.
"Die Leute sollten Angelschnüre nicht durchschneiden, sondern sie [stattdessen] einholen", sagt Joli im Gespräch mit Yahoo News.
Anderen Strandbesuchern legt sie ans Herz, den eigenen Müll immer mitzunehmen oder das aufzuheben, was andere liegen gelassen haben. So könnte man die "Auswirkungen auf unsere Tierwelt verringern".
Titelfoto: Bildmontage/Screenshot/facebook/ Cindy Joli