Biber auf Spritztour löst Polizeieinsatz aus
Idar-Oberstein - In Deutschland leben aktuell circa 40.000 Biber - und einer von ihnen beschäftigte am heutigen frühen Mittwochmorgen eine Streife der Polizei in Rheinland-Pfalz.
Gegen 5 Uhr stießen Beamte des Nachtdienstes in Idar-Oberstein auf ein Exemplar der größten Nagetiere Europas.
Der Nager war offensichtlich auf Erkundungstour und überquerte gerade eine der Fahrbahnen bei der Kreuzung der Bundesstraße 41 mit der Mainzer Straße.
"Kurz nach dem abenteuerlichen Unterfangen machte er es sich zunächst in der angrenzenden Grünanlage bequem, um danach seinen Fußmarsch in Richtung Modepark Röther fortzusetzen", ergänzte ein Sprecher der Polizeiinspektion.
Die Beamten auf Streifendienst hatten natürlich Bedenken, das stattliche Nagetier derart durch die Stadt wandern zu lassen. Sie entschieden sich daher zum Eingreifen.
Im Laufe einer kurzen Verfolgungsjagd gelang es den Polizisten, den Biber zum Idarbach zu lotsen, wo das Tier sich "mit einem dankenden Blick bei den eingesetzten Beamten verabschiedete", schloss der Sprecher seinen Bericht ab.
Das Zusammenleben von Mensch und Biber ist oft problematisch
Biber wurden bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Europa eigentlich großflächig ausgerottet. Durch natürliche Wanderbewegungen wie auch durch gezielte Projekte zur erneuten Ansiedlung der Nagetiere erholten sich die Bestände jedoch wieder.
Dabei gestaltet sich das Zusammenleben von Mensch und Biber in direkter Nachbarschaft mitunter durchaus problematisch. Die Nagetiere, die eine Kopf-Rumpf-Länge von 80 bis 100 Zentimetern (zuzüglich des markanten Schwanzes) erreichen können, greifen teils massiv in die Gestaltung ihrer Umwelt ein.
So untergraben sie mitunter Uferbereiche und Straßen ebenso wie Dämme und Fischteiche. Auch lösen die Tiere durch den Bau ihrer Nester - die sogenannten Biberburgen - manchmal Überschwemmungen aus.
Titelfoto: Polizeiinspektion Idar-Oberstein