Bahnstrecke gesperrt: Großer exotischer Vogel reißt aus und hält Polizei in Atem

Darmstadt - Die Polizei in Südhessen musste am Mittwochmorgen zu einem ungewöhnlichen Einsatz ausrücken: Es galt ein äußerst exotisches entflohenes Tier wieder einzufangen – die Rede ist von einem Emu.

Die Polizei fand den entlaufenen Emu nahe einer Bahnstrecke bei der Gemeinde Münster in Südhessen.
Die Polizei fand den entlaufenen Emu nahe einer Bahnstrecke bei der Gemeinde Münster in Südhessen.  © Polizeistation Dieburg

Der große Laufvogel, dessen natürliche Heimat der australische Kontinent ist, war seinem Halter auf noch unbekannte Weise entkommen und erkundete auf eigene Faust das Umland der Gemeinde Münster im Landkreis Darmstadt-Dieburg.

Umgehend rückte die alarmierte Polizei aus. Die Beamten waren nicht ohne Grund besorgt: Emus können zwischen 150 und 190 Zentimeter groß werden, die Schulterhöhe kann 100 bis 130 Zentimeter betragen. Bei einem etwaigen Wildunfall mit einem Auto hätte daher der betroffene Fahrer durchaus verletzt werden können.

Auch galt es, den großen Laufvogel möglichst schnell zu finden, denn die australischen Emus sind dafür bekannt, lange Wanderungen zu unternehmen.

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Ein Zeuge gab schließlich den entscheidenden Hinweis: Der flugunfähige Riesenvogel trieb sich bei einer Bahnstrecke nahe Münster herum. Sofort kontaktierten die Beamten ihre Kollegen der Bundespolizeiinspektion Frankfurt am Main, welche die Strecke kurzerhand vorübergehend sperrten.

Dem Halter des Laufvogels sowie Beamten der südhessischen Polizei und der Bundespolizei gelang es gemeinsam, den entlaufenen Vogel wieder einzufangen.

Er wurde "wohlbehalten zurück in das Gehege" gebracht, schilderte ein Sprecher den glücklichen Ausgang des Einsatzes.

Wild lebende Laufvögel aus Südamerika streifen durch Mecklenburg-Vorpommern

Wäre der exotische Vogel entkommen, so hätte er sich wahrscheinlich durchaus selbstständig ernähren können – Emus sind Pflanzenfresser und im Hinblick auf ihre Nahrung sehr anpassungsfähig. Als einzelnes Exemplar seiner Art hätte sich der Laufvogel aber nicht in Südhessen etablieren können.

In Norddeutschland ist eine vergleichbare Geschichte schon vor längerer Zeit ganz anders ausgegangen. Die Menschen im Nordwesten von Mecklenburg-Vorpommern treffen mitunter auf wild umherstreifende Nandus.

Diese Laufvögel stammen ursprünglich aus Südamerika. Sie sind durchaus auch an winterliche Temperaturen angepasst und kommen daher mit der Witterung in Deutschland bestens zurecht.

Titelfoto: Polizeistation Dieburg

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