Gummibänder mit Regenwürmern verwechselt: Wieder ein Jungstorch tot!

Von Anke Brod

Leipzig/Bad Dürrenberg - Der zweite Jungstorch aus dem Horst bei Bad Dürrenberg (Saalekreis) ist tot! Die düstere Vermutung der Leipziger Wildvogelhilfe im NABU (Naturschutzbund) bestätigte sich am Dienstag nach einer Obduktion in der Tierklinik: Todesursache waren erneut Gummibänder im Magen.

Erneut musste Karsten Peterlein (48) von der Leipziger Wildvogelhilfe einen verendeten Jungstorch bergen.
Erneut musste Karsten Peterlein (48) von der Leipziger Wildvogelhilfe einen verendeten Jungstorch bergen.  © NABU Leipzig

"Ein trauriger Tag liegt hinter uns", resümierte Karsten Peterlein (48) von Wildvogelhilfe Leipzig. Am Montag wurde das Tier demnach im Horst entdeckt. Es stand laut dem Tierschützer nicht mehr auf.

"Nun sind wir dringend auf der Suche nach dem dritten und letzten Jungtier vom Balditzer Storchenpaar", informierte er.

Obwohl die Jungstörche in Balditz seit dem 8. Juli schon kurze Ausflüge machten, sind sie nach Angaben der Vogelretter keineswegs außer Lebensgefahr: Die Altvögel fütterten ihren Nachwuchs weiterhin mit Gummibändern - statt Regenwürmern!

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Untrügliches Indiz: Unter dem Storchennest fanden die Helfer Gewölle mit dem Material. Die Suche nach der unbekannten, schier unerschöpflichen Quelle geht also weiter.

"Der Fund des zweiten Jungstorches verdeutlicht die andauernde Gefahr", warnt der NABU. Die gesund wirkenden Jungtiere könnten bei alledem plötzlich zusammenbrechen.

Diese Gummireste fanden die Tierschützer unter dem Nest.
Diese Gummireste fanden die Tierschützer unter dem Nest.  © NABU Leipzig

"Bitte meldet uns Störche in der Region Leipzig und im Saalekreis, die euch auffällig vorkommen, etwa längere Zeit apathisch stehen oder liegen", bittet daher die Wildvogelhilfe. Infos schickt Ihr an: info@wildvogelhilfe-leipzig.de.

Titelfoto: Bildmontage: NABU Leipzig

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