Ausgesetzter Kater sorgt für gewaltigen Schock: Tierärzte konnten es kaum fassen
Kronberg im Taunus - Es ist eine Schande, was manchen Tieren angetan wird, nur damit ordentlich Geld mit ihnen verdient werden kann. Ein Fall ist Kater Nilo, der allem Anschein nach einer Qualzucht zum Opfer fiel.
Seine kurze, dafür aber nicht weniger tragische Geschichte begann am vergangenen Freitagabend. Da wurde der British-Fold-Kater in der Le-Lavandou-Straße im hessischen Kronberg im Taunus aufgelesen. Schon beim ersten Anblick wurde klar, dass er dringend medizinische Hilfe benötigte.
Daher schaltete sich der Tierschutzverein der Stadt ein und suchte umgehend einen Tierarzt auf. Die teure Röntgenuntersuchung brachte das ans Licht, was bereits auf Anhieb befürchtet wurde: Nilo, wie der Kater nachträglich getauft wurde, hatte schreckliche Missbildungen an seinen Pfoten sowie eingewachsene Zehen. Darüber hinaus hatten sich die Krallen durch den Fußballen gebohrt.
Nicht nur extreme Schmerzen für den kleinen Stubentiger waren die Folge. Zudem konnte er mit den Hinterbeinen nicht mehr laufen, schleppte sich regelrecht von einem Fleck zum anderen.
Zwar erlebte er noch, wie einen Tag später an gleicher Stelle ein auf den Namen Nala getauftes Kätzchen gefunden wurde, welches dem Kater vertraut gewesen war. Die Wiedersehensfreude war aber von tragisch kurzer Dauer.
Nur wenig später musste Nilo aufgrund der starken Schmerzen, die ihn plagten, eingeschläfert werden.
Nach qualvollem Tod von Kater Nilo: Polizei geht von Qualzucht aus und sucht Zeugen
Zuvor hatten gleich drei unabhängige Tierärzte bestätigt, dass die Fellnase nicht mehr geheilt werden könne und ihre Deformierungen nahezu schockierend anzusehen waren. Mittlerweile kann davon ausgegangen werden, dass es sich bei Nilo und Nala um zwei Katzen aus einer Qualzucht handelt.
Zu wem sie gehören, ist aber noch immer nicht bekannt. Der Verdacht erhärtete sich jedoch, da bereits zwei Jahre zuvor eine British-Fold-Katze in der Le-Lavandaou-Straße gefunden wurde. Oftmals leiden Tiere der äußerst beliebten - und teuren - Rasse unter Missbildungen.
Nichtsdestotrotz werden Exemplare mit der "richtigen" Farbe für Tausend Euro oder mehr gehandelt. Gut möglich, dass Nilo ausgesetzt wurde, weil seine Fellfarbe nicht dem Ideal des Züchters entsprach.
Derweil hat sich die Polizei nach einem Hinweis des Kronberger Tierschutzvereins in den Fall eingeschaltet und sucht nach möglichen Zeugen, die sich unter der Rufnummer 06174/92660 melden können.
Für Nala, die es zumindest gesundheitlich weitaus weniger schlimm erwischte, steht zunächst eine Kastration sowie das obligatorische Chippen und Impfen an, ehe an eine mögliche Vermittlung gedacht werden kann.
Titelfoto: Tierschutzverein Kronberg