Anwohner melden üblen Gestank aus Nachbarhaus: Behörden entdecken Schreckliches
Wissen an der Sieg/Altenkirchen - Wie konnte es nur so weit kommen? Das fragten sich neben dem Veterinäramt auch gleich mehrere Tierschutzorganisationen nach einem erschreckenden Vorfall, der Ende Januar im Norden von Rheinland-Pfalz aufgedeckt wurde. Sage und schreibe rund 800 Ratten wurden dort aus einem Einfamilienhaus gerettet.
Den Ursprung hatte die dramatische, groß angelegte Tierrettungsaktion am Montag (30. Januar) genommen. Im beschaulichen Wissen an der Sieg (Landkreis Altenkirchen) hatten sich Anwohner beim zuständigen Veterinäramt über eklatante Geruchsbelästigung aus einem Nachbarhaus beschwert.
Dem besorgten Hinweis gingen die Beamten umgehend nach - und konnten ihren Augen im ersten Moment kaum glauben. Im besagten Nachbarhaus hatte die Bewohnerin circa 800 Ratten gehortet. Während für die meisten ein derartiger Umstand einem Albtraum gleich kommt, war dies für die Dame wohl vollkommene Normalität.
Bereits am Dienstag bargen die Verantwortlichen des Veterinäramts des Kreises Altenkirchen zunächst etwa 400 Tiere. Schon hier schaltete sich zudem der Verein "Notfallratten Rhein-Ruhr" in den beunruhigenden Fall ein.
Wenige Tage später, am darauffolgenden Dienstag, wurden dann die restlichen Tiere aus ihrer heruntergekommenen Herberge befreit. Schon im Vorfeld hatten die Rattenretter aus Bochum etliche Ratten an weitere Tierschutzorganisationen oder interessierte Privatpersonen vermittelt.
Zuvor galt es jedoch, den geretteten Tieren intensive medizinische Betreuung zukommen zu lassen.
Verein "Notfallratten Rhein-Ruhr" kümmerte sich mit Feuereifer um die teils unterernährten Tiere
Während einige der Ratten völlig unterernährt waren und aufgepäppelt werden mussten, seien manche der Nager trächtig gewesen. Bei einer von ihnen kam es laut der "Notfallratten Rhein-Ruhr" zu einem operativen Eingriff, um Mutter und Nachwuchs zu retten.
Im Anschluss an die Rettung der Tiere, die derzeit noch immer oberste Priorität innehat, soll darüber entschieden werden, ob Anzeige gegen die Rattenhorterin erstattet wird.
Titelfoto: Montag: 123RF/tatyanagl, Facebook/Notfallratten Rhein-Ruhr