Forscher fliegt mit Drohne über Eisfeld: Was er dann sieht, lässt ihn verzweifeln
Hokkaido (Japan) - Es sind schockierende Bilder: Vor Japan befinden sich mehr als zehn Wale in Lebensgefahr, darunter auch Babys. Doch helfen kann man den verzweifelten Tieren anscheinend nicht.
Die insgesamt 13 Schwertwale sind laut Berichten des japanischen Senders NHK vor der Küste von Hokkaido im Norden des Landes in schwerem Treibeis gefangen.
Auf einem Video sieht man die Tiere nahe der Shiretoko-Halbinsel inmitten einer riesigen, geschlossenen Eisdecke am einzigen Loch verharren. Immer wieder wechseln sich die verzweifelten Wale beim Luftholen ab.
Entdeckt wurde die Tragödie vom Meeresexperten Seiichiro Tsuchiya, der in der Gegend forschte und mit seiner Drohne zufällig auf die Gruppe stieß. "Ich habe etwa 13 Killerwale gesehen, deren Köpfe aus einem Loch im Eis ragten", erklärt er gegenüber Yahoo News.
"Sie schienen Probleme mit dem Atmen zu haben, und es sah so aus, als wären drei oder vier Kälber dabei."
Keine Rettung möglich
Während andere große Wale oft lange Zeit unter Wasser verbringen können, benötigen Orcas unter derart extremen Bedingungen wie vor der Küste Japans nach etwa 15 Minuten wieder Luft.
Laut dem Forscher sollen die Wale bereits seit Stunden im Treibeis gefangen sein. Doch für sie besteht nur eine einzige Hoffnung: "Wir haben keine andere Wahl, als darauf zu warten, dass das Eis aufbricht und sie auf diese Weise entkommen", so ein Sprecher der Behörde.
Denn das dicke Eis macht es Schiffen unmöglich, sich einen Weg zu den eingesperrten Tieren zu bahnen.
Jedes Jahr ist das Meer nahe der Küste von Hokkaido mit Schnee und Eis bedeckt. Da es in der letzten Zeit wenig Wind gab, bewegten sich die Eisschilde kaum, und es bildete sich eine durchgehende Schicht.
Ob die Orca-Herde es lebendig aus der Eishölle herausschafft, bleibt abzuwarten. Mehr kann man offenbar leider nicht tun ...
Titelfoto: Screenshot/X/NHK北海道