Darf Tesla seine Gigafactory ausbauen? Brandenburg hat entschieden

Grünheide - Der US-Elektroautobauer Tesla darf seine einzige Autofabrik in Europa ausbauen, um die Produktionskapazität zu erhöhen.

Tesla hat vom Land Brandenburg offiziell die Genehmigung zum Ausbau der Gigafactory in Grünheide erteilt bekommen.
Tesla hat vom Land Brandenburg offiziell die Genehmigung zum Ausbau der Gigafactory in Grünheide erteilt bekommen.  © Sebastian Gollnow/dpa

Das Brandenburger Landesamt für Umwelt gab dafür nach Angaben des Umweltministeriums grünes Licht. Damit kann Tesla vorzeitig mit ersten Baumaßnahmen in Grünheide bei Berlin beginnen.

Dabei geht es um einen Ausbau der Produktion auf dem bestehenden Werksgelände ohne das Roden von Wald, nicht um die von Protesten begleitete geplante Erweiterung des Geländes zum Bau eines Güterbahnhofs.

Tesla will die vorgesehene Produktion von 500.000 Autos in Grünheide bei Berlin auf eine Million Autos im Jahr verdoppeln, zuletzt waren hochgerechnet rund 300.000 Autos erreicht.

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Das US-Unternehmen von Elon Musk (53) stellt in dem Werk in Brandenburg seit März 2022 Elektroautos her. Etwa 12.000 Beschäftigte arbeiten dort. Der weltweit geplante Stellenabbau bei Tesla angesichts der Flaute am Markt für Elektroautos betrifft auch Hunderte Arbeitsplätze in der Fabrik in Grünheide.

Das Unternehmen hatte im April den Abbau von 400 Stellen für das Werk angekündigt. Tesla plant dennoch weiter, die Produktion dort in Zukunft hochzufahren.

Umweltverbände sind skeptisch, Proteste halten seit Monaten an

Seit Februar protestieren Umweltaktivisten gegen einen weiteren Ausbau des Tesla-Werks in einem nahegelegenen Wald.
Seit Februar protestieren Umweltaktivisten gegen einen weiteren Ausbau des Tesla-Werks in einem nahegelegenen Wald.  © Soeren Stache/dpa

Umweltschützer und Anwohner haben große Bedenken gegen den Produktionsausbau und die Erweiterung, weil das Werk teils im Wasserschutzgebiet liegt.

Der Autobauer will eine weitere große Halle errichten und bestehende Produktionsanlagen optimieren. Auch die Kapazität der Batteriespeicherproduktion soll steigen.

In diesem Jahr nahmen die Proteste gegen Tesla zu. Seit Ende Februar campieren Umweltaktivisten im Wald nahe dem Werksgelände. Sie protestieren gegen eine geplante Erweiterung des Fabrikgeländes zum Bau eines Güterbahnhofs und von Logistikflächen.

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Dafür soll Wald gerodet werden. Wegen eines ablehnenden Bürgervotums wurde zuletzt der Bebauungsplan geändert, damit weniger Wald gerodet werden muss.

Im Mai versuchten Umweltaktivisten bei Protesttagen, das Tesla-Gelände zu stürmen. Es kam zu Ausschreitungen und auch Zusammenstößen mit der Polizei.

Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa

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