Bagger-Besetzung bei Tesla-Werk: Polizei geht mit Reizgas vor

Grünheide - Über Nacht harrten Tesla-Gegner nahe des Werks in Grünheide bei Berlin auf einem Bagger aus. Nachdem sich die Lage zunächst zuspitze, hat die Polizei nach stundenlangen Einsatz inzwischen auch den letzten Verbliebenden vom Bagger geholt.

Die Polizei musste mit Spezialkräften die Bagger-Besetzer holen.
Die Polizei musste mit Spezialkräften die Bagger-Besetzer holen.  © Fabian Sommer/dpa

Eine der Aktivistinnen war bereits am Morgen eigenständig vom Bagger gestiegen, die zweite Person holten die Beamten einige Stunden später runter. "Sie sind aufgefordert worden, den Bagger zu verlassen, dem ist nicht gefolgt worden", sagte ein Polizeisprecher.

Die Lage blieb weitgehend friedlich. Die Polizei nahm aber mehrere Menschen in Gewahrsam. Sie wollte nach Angaben des Sprechers die Identität mehrerer vermummter Aktivisten im Umfeld des Baggers feststellen, um ein Aufenthaltsverbot auszusprechen.

Auch die Identität der Baggerbesetzer war zunächst unklar. Die Polizei ging bei dem Einsatz mit einer Leiter und einem Seil vor.

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Die drei unbekannten und schwarz vermummten Menschen besetzten den Bagger am Mittwochnachmittag und blockierten damit Erdarbeiten. Bis zum Morgen hatten die Besetzer auf dem Baufahrzeug ausgeharrt. Der Versuch der Polizei, die Besetzer mit einer Art Hebebühne vom Bagger zu holen, war zuvor wegen des weichen Waldbodens aus Sicherheitsgründen abgebrochen worden.

Bagger-Besetzer gehören nicht zur Gruppe "Tesla stoppen"

Einer der drei Besetzer verließ freiwillig den Bagger, bei anderen musste die Polizei nachhelfen.
Einer der drei Besetzer verließ freiwillig den Bagger, bei anderen musste die Polizei nachhelfen.  © Fabian Sommer/dpa

Vor Beendigung der Protest-Aktion spitze sich die Lage zu. Die Polizei setzte in der Nacht Pfefferspray gegen andere Aktivisten ein, die mehrmals versucht haben sollen, einen Bauzaun zu überwinden.

Bis zu 50 Personen hinter dem Zaun hatten sich nach Polizeiangaben mit den Besetzern solidarisiert. "Wir stehen hier, weil wir solidarisch sein wollen, sagte eine Sprecherin des Protestcamps "Tesla stoppen", das sich in der Nähe befindet. Die Bagger-Besetzer gehören demnach nicht zu "Tesla stoppen", sondern einer unbekannten Kleingruppe an.

Die Beamten gingen dabei mit einer Leiter und einem Seil vor. Ein dritter Aktivist war zuvor bereits eigenständig vom Bagger gestiegen. Bis zum Morgen hatten sie auf dem Baufahrzeug ausgeharrt.

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Schon seit Ende Februar wenden sich in Grünheide Umweltaktivisten in einem Waldcamp mit Baumhäusern gegen Tesla. Ihr Protest richtete sich grundsätzlich gegen eine geplante Erweiterung des Fabrikgeländes für einen Güterbahnhof und Logistikflächen.

Erstmeldung um 9.54 Uhr, zuletzt aktualisiert um 12.53 Uhr.

Titelfoto: Fabian Sommer/dpa

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