Aktivisten protestieren gegen Tesla mit buntem Familienfest - Polizei zieht Bilanz!

Grünheide - Begleitet von der Polizei setzten Umweltaktivisten ihren Protest gegen den US-Autobauer Tesla in Grünheide bei Berlin fort.

Rund 150 Menschen waren gekommen.
Rund 150 Menschen waren gekommen.  © Fabian Sommer/dpa

Das Bündnis "Tesla den Hahn abdrehen" protestierte ab Mittag gegen eine Erweiterung des Werks von Elon Musk. Angekündigt war die Aktion auf der Festwiese in Grünheide als buntes und familienfreundliches Fest. Rund 150 Menschen waren gekommen, wie die Initiatoren mitteilten. Laut Angaben eines Polizeisprechers verlief die Versammlung zunächst unauffällig und ohne besondere Vorkommnisse.

Kürzlich besetzten Aktivisten nahe dem Tesla-Werk einen Bagger und blockierten Erdarbeiten im Wald. Im September wurden dort Bäume gefällt.

Die Deutsche Bahn baut in der Nähe den Bahnhof Fangschleuse um. Zudem will Tesla sein Gelände in der 9200-Einwohner-Gemeinde erweitern, um einen Güterbahnhof und Lagerflächen zu bauen.

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Seit Februar campieren Umweltaktivisten in Baumhäusern im Wald nahe der Fabrik, um gegen die Erweiterung mit Waldrodung und neuem Güterbahnhof sowie gegen den Wasserverbrauch zu protestieren.

Nach einer Bürgerbefragung in Grünheide, die sich mehrheitlich gegen die Erweiterung aussprach, soll weniger Wald gerodet werden. Vorwürfe der Verschmutzung von Wasser wies Tesla stets zurück mit dem Hinweis, dass der Wasserverbrauch zurückgegangen sei.

Ministerium zur Rodung: Schutz von Tieren sei gewährleistet!

Um die Rodung im Wald zu stoppen, besetzen Umweltaktivisten ein Baufahrzeug in der Nähe des Tesla Werks.
Um die Rodung im Wald zu stoppen, besetzen Umweltaktivisten ein Baufahrzeug in der Nähe des Tesla Werks.  © Fabian Sommer/dpa

Die Vorsitzende der Bürgerinitiative Grünheide, Manu Hoyer, sagte: "Unser Protest gegen die Erweiterung geht weiter (...)." Sie kritisierte die genehmigten Baumfällungen im September - "in einer Zeit, in der Wald eigentlich vor Rodungen geschützt wird". Die Fläche, auf der Wald gerodet wurde, gehört noch dem Landesforstbetrieb, also dem Land Brandenburg.

Ein Sprecher des Agrar- und Umweltministeriums sagte, die Möglichkeit, früher mit Fällarbeiten zu beginnen, bestehe dann, wenn zweifelsfrei durch fachkundige Prüfung ermittelt worden sei, dass betroffene Gehölze frei von Nist- und Brutstätten seien und von den Tieren nicht mehr genutzt werden.

Die Kartierungen belegten dies zum Ende des Monats August. Das Landesamt für Umwelt habe daher dem Antrag auf Fällarbeiten stattgegeben - unter Einhaltung von Maßnahmen zum Schutz der Fledermäuse.

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Tesla will Flächen vom Land für eine Erweiterung kaufen. Es gebe Gespräche mit Tesla, der Zeitpunkt eines Verkaufs könne aber nicht genannt werden, teilte das Ministerium mit.

Erstmeldung am 12. Oktober um 8.53 Uhr, aktualisiert um 16 Uhr

Titelfoto: Fabian Sommer/dpa

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