Terrorgruppe in Sachsen aufgeflogen: Hier posieren "Separatisten" mit AfD-Chef Höcke
Dresden - Wie tief war die mutmaßliche Terrorgruppe "Sächsische Separatisten" (SS) in die AfD eingebunden?
Waren bislang die Terrorverdächtigen Hans-Georg P., Kevin R. (25) und Kurt Hättasch (25) als Mitglieder der Partei bekannt, posierten auch die Brüder Jörg (24) und Jörn S. (20) sowie Karl K., die die Gruppe 2020 gegründet haben sollen, hinter dem Banner der "Jungen Alternative Sachsen".
Bis auf Jörg S., mutmaßlicher Rädelsführer der "Sächsischen Separatisten", der noch aus Polen überführt werden muss, sitzen nun alle restlichen sieben Terrorverdächtigen in U-Haft.
Am 21. Mai 2022 erfreuten sich alle noch ihrer Freiheit und ein beträchtlicher Teil nutzte das zum Besuch einer Wahlkampfveranstaltung mit dem Thüringer AfD-Chef Björn Höcke (52) in Grimma.
Dort trafen Jörg und Jörn S. sowie Karl K., die bereits seit November 2020 zu der Gruppe gehören sollen, auf die AfD-Mitglieder Kurt Hättasch und Hans-Georg P., die sich laut Bundesanwaltschaft rund drei Monate später anschlossen. Alle fünf posierten stolz hinter dem Banner der "Jungen Alternative Sachsen". Von den mutmaßlichen Gründern fehlte nur der in Leipzig verhaftete Norman T.
Alter Bratwurst-Imbiss als Treffpunkt?
Die Aufnahme von Hättasch brachte der Gruppe ein Dach über dem Kopf: Der Politiker leitete in Grimma ein Hausprojekt der rechten Szene, wie der rechtsextreme Vordenker Götz Kubitschek (54) offenbarte.
Sicherheitskreise bestätigten, dass der alte Bratwurst-Imbiss in der Bahnhofstraße im Verdacht stehe, Treffpunkt gewesen zu sein.
Erst im Vorjahr sollen sich Kevin R., ebenfalls AfD-Mitglied aus Grimma, und Kevin M. der Gruppe angeschlossen haben.
Nach TAG24-Informationen soll nicht nur Hättasch, sondern auch Kevin R. für den Landtagsabgeordneten Alexander Wiesner (35, AfD) gearbeitet haben, einen Hausausweis für den Landtag besaß er jedoch nicht.
Dass damals schon deutliche Bezüge zur Nazi-Ideologie bestanden, beweist auch das Foto mit Höcke: AfD-Mann Hans-Georg P. posiert dort in der Marke einer amerikanischen Neonazi-Kampfsportgruppe, auf die die sogenannten "Active Clubs" zurückgehen. Gruppen, die sich öffentlichkeitswirksam in der deutschen Neonazi-Szene erst seit diesem Jahr bilden.
Titelfoto: vue.critique