Terroranschlag in Berlin verhindert? Polizei fahndet nach Sprengstoff-Mann
Berlin - Die Polizei fahndet weiter nach einem Mann, der mit Sprengstoff in einem Beutel in Berlin unterwegs war.
Dafür werden auch Aufnahmen am S-Bahnhof Neukölln ausgewertet werden. Dort wollten Bundespolizisten den Mann am Mittwochnachmittag gegen 15.30 Uhr kontrollieren, wie die Behörde mitteilte. Der Mann konnte sich jedoch losreißen und flüchtete über die Gleise. Den Stoffbeutel, in dem sich nach Polizeiangaben Sprengstoff befand, ließ er zurück.
Der Fund löste einen Großeinsatz der Polizei aus. Die Bundespolizisten brachten den explosiven Fund, zu einer Parkanlage in der Nähe, wie eine Polizeisprecherin sagte.
Beamte sperrten den Bereich an der Thomasstraße am späten Nachmittag weiträumig ab. Am Abend wurde der Fund, bei dem es sich nach Medienberichten um hochexplosives Triacetontriperoxid (TATP) gehandelt haben soll, gegen 19.50 Uhr von Experten gesprengt, wie die Sprecherin sagte.
Zuvor hatten Einsatzkräfte der Feuerwehr ein Loch ausgehoben, in dem der Sprengstoff schließlich gezielt zur Detonation gebracht wurde. Für Anwohner habe keine Gefahr bestanden.
Bislang keine Anhaltspunkte für Terror: Fund war "hochexplosive Substanz"
Bei TAPT handelt es sich um ein Material, das weltweit von kriminellen Netzwerken und islamistischen Attentätern verwendet wird.
Der hochexplosive Sprengstoff wurde auch bei den Terroranschlägen in Brüssel und Paris genutzt. Die Berliner Polizei wollte die Art des Sprengstoffs "weder bestätigen noch dementieren".
Die Hintergründe des Vorfalls sind nach Angaben der Polizei noch völlig unklar. Es habe sich um eine "verdachtsunabhängige Kontrolle" der Bundespolizisten gehandelt, erklärte die Sprecherin. Nähere Angaben zu der kontrollierten Person konnte sie zunächst nicht machen.
Es werde in alle Richtungen ermittelt. Bislang gebe es keine Anhaltspunkte dafür, dass möglicherweise ein geplanter Terroranschlag vereitelt worden sei. Gleichwohl wurde auch der für politisch motivierte Taten zuständige Staatsschutz vom Landeskriminalamt hinzugezogen.
Erstmeldung vom 30. Oktober, 22.25 Uhr, aktualisiert am 31. Oktober um 6.24 Uhr.
Titelfoto: Morris Pudwell